Düsseldorf Gedenken an verstorbene Drogenabhängige

Düsseldorf · Rund 120 Menschen haben gestern einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für verstorbene Drogenabhängige gefeiert. In der katholischen Kirche St. Elisabeth am S-Bahnhof Wehrhahn trafen sich Angehörige der Verstorbenen, Freunde, Sozialarbeiter aus den Einrichtungen der Drogenhilfe und Menschen, denen die Verstorbenen Weise nahestanden. Die persönlichen Schicksale wurden dabei beleuchtet: "Sabine war eine tolle Frau", sagte etwa der Berater der Aids-Hilfe Düsseldorf, Jürgen Dörr. "Sie war verheiratet. Ihre Kinder lebten bei den Großeltern. Sie war stets schick gekleidet, mit Stöckelschuhen unterwegs. Eine beeindruckende Frau. Drogenabhängig." Sie starb im Alter von 52 Jahren, nachdem sie sich in Folge ihres Drogenkonsums mit HIV infiziert hatte. Für jeden Namen, der beim Gottesdienst verlesen wurde, wurde eine Kerze angezündet.

An der ökumenischen Gedenkfeier wirkten Diakon Klaus Kehrbusch (der auch Geschäftsführer des Drogenabhängigen-Hilfsvereins Flingern ist) und die evangelische Superintendentin Henrike Tetz mit. Sie überreicht den Gedenkenden die Kerzen und lud zum gemeinsamen Schlussgebet: "Gott, damit wir uns nicht auf aussichtslosen Wegen verirren, bitten wir dich um Vertrauen in die Zukunft."

Am Ende des Gottesdienstes nahmen viele Besucher eine Kerze mit - um sie in die jeweilige Einrichtung zu tragen, in der der Verstorbene ein Stück seines Lebensweges begleitet und betreut wurde. Darunter sind beispielsweise die Aids-Hilfe, die Düsseldorfer Drogenhilfe an der Erkrather Straße oder das Trebecafé der Diakonie.

(RP)
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