Geburten 4419 Babys: Düsseldorf steht vor neuem Rekord

Düsseldorf · Die Zahl der Geburten stieg in Düsseldorf im ersten Halbjahr 2015 um mehr als 300. Damit steht die Stadt vor einem neuen Rekord. Viele Eltern kommen aus den Nachbarstädten.

 Katja (25) und Felix Keßler (32) mit Sohn Miko Felix, der am Samstag im Florence Nightingale Krankenhaus in Kaiserswerth zur Welt kam.

Katja (25) und Felix Keßler (32) mit Sohn Miko Felix, der am Samstag im Florence Nightingale Krankenhaus in Kaiserswerth zur Welt kam.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Es ist die Zahl 4419, die im Standesamt und in Stadtverwaltung Freude auslöst. So viele Kinder sind nämlich im ersten Halbjahr in Düsseldorf geboren worden, meldet Michael Bergmann von der Stadtverwaltung. Die Zahl umfasst alle Säuglinge, die vom 1. Januar 2015 bis Donnerstagmorgen (16. Juli) in Düsseldorf auf die Welt kamen.

Zum Vergleich: "Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 4065 Geburten", sagt Bergmann. Die Zahl wurde nun um 354 getoppt. Die großen Krankenhäuser Düsseldorfs bestätigen diese Zahlen:

Marien Hospital Im Marien Hospital etwa ließen bis Freitag 562 Kinder ihren ersten Schrei los. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es nur 514 Neugeborene. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Das Team der Geburtshilfe biete werdenden Eltern während und nach der Schwangerschaft viele Beratungsgespräche, Stillgruppen, Akupunktur und Kurse, in denen die Eltern Tipps für die Betreuung des Kindes bekommen. Kaiserschnitte gibt es nur in Ausnahmefällen. "Die Kaiserschnittrate ist im Marien Hospital Düsseldorf mit 17,86 Prozent sehr niedrig", sagt Hospital-Sprecher Peter Schmitz.

EVK Mit den Worten "auf gutem Vorjahresniveau" bezeichnet Dagmar Rosenstein vom Evangelischen Krankenhaus (EVK) an der Kirchfeldstraße die Geburtenzahl im ersten Halbjahr. Gut 800 Entbindungen zählte sie. "Wir merken, dass Düsseldorf als Wohnort wegen guter Wirtschaftsleistung und guter Arbeitsplätze boomt." Im EVK gibt es eine moderne Kinderklinik und eine Neugeborenen-Intensivstation. Zudem bietet die Geburtsklinik pränatale Diagnostik und Therapie, so dass Erkrankungen früh erkannt und gegebenenfalls im Mutterleib behandelt werden können. Fast 90 Prozent der Patientinnen sind Düsseldorferinnen, die anderen zehn Prozent kommen aus Erkrath, Kaarst, Meerbusch und Neuss.

Florence-Nightingale In dem Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie ist die Zahl der Mütter aus dem Umland besonders hoch: Fast 40 Prozent kommen extra für die Geburt nach Kaiserswerth. "Wir freuen uns über jedes Kind, egal, aus welchem Ort die Mutter kommt", sagt Sprecherin Katharina Bauch. Mit 1024 geborenen Kindern liegt die Zahl auf einem stabil hohen Niveau, sagt sie. 2014 bezog die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe einen Neubau mit sechs Kreißsälen und zwei OP-Sälen für Kaiserschnitte, zwei Wehenzimmern und einem Überwachungsraum für Mutter und Kind.

Sana-Kliniken Auch in den Sana-Kliniken erblicken immer mehr Kinder das Licht der Welt. "In Benrath haben wir 382 Geburten bis Freitag verzeichnet, also 29 mehr als im gleichen Zeitraum 2014", sagt Katharina Stratos. In der Gerresheimer Sana-Klinik stieg die Geburtenzahl um 18 auf 273. Aus Düsseldorf und Umgebung kämen viele Frauen, weil die Sana-Kliniken mit dem "Hypno-Birthing" etwas Besonderes bieten: Durch Training soll die geistige Verknüpfung zwischen Schmerzen und Entbindung gelöst und durch Tiefenentspannung der Geburtsvorgang schneller und schmerzfreier gestaltet werden.

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Foto: AP, AP

Geburtshaus Das Geburtshaus an der Achenbachstraße verzeichnete bis Mitte Juli ebenfalls eine hohe Geburtenrate. 37 Frauen bekamen dort ihr Kind, hinzu kommen 30 Hausgeburten, bei denen Hebammen halfen. Allerdings hätte die Zahl höher liegen können, da vielen werdenden Müttern abgesagt werden musste. "Wir haben nicht genug Kolleginnen", sagt Geschäftsführerin Isabelle Rosa-Bian.

Uni-Klinik Einzig das Universitätsklinikum meldet eine leicht gesunkene Geburtenzahl. Von Januar bis Juni kamen 948 Kinder auf die Welt, 20 weniger als 2014. "Diese Zahl ist aber nur eine Momentaufnahme", sagt Susanne Dopheide. Kinder hielten sich mit ihrer Geburt nicht an Daten. "Wir können die Zahl innerhalb weniger Tage aufholen."

(RP)
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