Düsseldorf Ganz Düsseldorf kauft ein
Düsseldorf · Am Wochenende mit dem verkaufsoffenen Sonntag knubbelte es sich in der Stadt. Trotz Online-Konkurrenz brummte das Geschäft.
Bei verkaufsoffenen Sonntagen zeigt sich ein Trend, der auch für das Wohnen oder Arbeiten gilt: Immer mehr Menschen zieht es aus dem Umland in die Großstadt. Entsprechend sah es gestern auch in der Düsseldorfer Innenstadt aus. Dort hatten die meisten Geschäfte zum verkaufsoffenen Sonntag geladen. Über die großen Einkaufsbereiche Schadowstraße, Flinger Straße und Königsallee schoben sich Massen von Menschen. Bereits zehn Minuten vor der Öffnung bildeten sich vor manchen Geschäften lange Schlangen von Kunden. Einen Parkplatz zu bekommen war ein schweres Unterfangen. Viele Parkhäuser waren zwischenzeitlich überfüllt. Zudem erforderte die Fahrt in die Tiefgaragen mitunter viel Geduld, behinderten sich doch die vielen ein- und ausparkenden Fahrzeuge in den Parkhäusern gegenseitig.
Am Samstag waren zeitweise noch mehr Kunden in der Innenstadt gewesen als am verkaufsoffenen Sonntag. In Düsseldorf und anderen rheinischen Großstädten zeigten sich die Einzelhändler sehr zufrieden: Besucherfrequenzen und Umsatz wurden auf Vorjahresniveau, teils sogar deutlich darüber verortet, sagte eine Sprecherin des Einzelhandelsverbandes. Ein Händler fühlte sich an den früheren Winterschlussverkauf erinnert "Zählbar mehr Kunden strömten am dritten Adventssamstag in die festlich geschmückten Einkaufsstraßen der Stadt, um sich ihren Weihnachtseinkäufen zu widmen. Die Weihnachtsmärkte wirken dabei als zusätzliche Besuchermagnete. Vor allem in Düsseldorf freute man sich über zahlreiche Kunden aus den Nachbarländern", so die Sprecherin weiter. Unüberhörbar kommen die meisten Besucher in Düsseldorf aus den Niederlanden. Viele reisen mit Bussen an. Erst gegen 17 Uhr wechselten viele Kunden zu den Weihnachtsmärkten.
Die kleineren Nachbargemeinden bekommen den Sog Düsseldorfs deutlich zu spüren. Der Handelsverband berichtet von nachlassenden Kundenzahlen im Umland.
Wegen des großen Aufkommens an Fußgängern waren die Verkehrskadetten im Einsatz. Am Kö-Bogen und an der Heinrich-Heine-Allee informierten sie per Handzettel über die Gefahren, wenn im Gehen mit dem Handy telefoniert oder im Internet gesurft wird. "Man merkt den Leuten heute an, dass sie von der Masse an Menschen gestresst sind", sagte Marie-Louise Müller von den Verkehrskadetten. Fünfeinhalb Stunden war sie gestern am Stück ehrenamtlich als Verkehrskadettin am Jan-Wellem-Platz im Einsatz.
Anstrengend wurde es auch für Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner nicht den ganzen Tag zuhause lassen wollten. Eine adäquate Lösung hatten Roswita Stein und Peter Arensmann. Ihre Terrierhündin Lotte durfte mit einem Lebkuchenherz um den Hals im Einkaufswagen durch die belebte Innenstadt rollen. "Sie hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und darf nicht lange laufen", sagte Stein.