Düsseldorf Für Textilien und den Pflanzenschutz der Zukunft

Von der Forschung zur Firmengründung - diesen Weg geht gerade der Bio-Chemiker Christian Schwarz, der ein Verfahren entwickelt hat, um hochwirksame Peptide herzustellen. Winzlinge mit enormen Möglichkeiten - vom Klebstoff der Zukunft bis zum Pflanzenschutz. Bisher konnten Peptide kaum genutzt werden, weil die Herstellung zu teuer war. Mit dem neuen biologischen Verfahren aber werden die Kosten gesenkt und die Umwelt geschont. Dieses Konzept überzeugte eine Experten-Jury, nun bekommt das junge Unternehmen Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Was Peptide sind, kann er vermutlich im Schlaf erklären. "Bio-Moleküle, das bekannteste ist Insulin, das im menschlichen Körper den Blutzucker reguliert." Daneben gibt es noch 90 andere Peptide, die das Gleichgewicht im Körper gewährleisten. Aber Peptide können nahezu unbegrenzt eingesetzt werden: In beschichteten Textilien schließen sie die feinen Mikro-Poren, dadurch wird Wetterkleidung regendichter. Auch für die Landwirtschaft könnten sie ein Segen sein. "Wenn Pflanzenschutzmittel versprüht werden und es dann regnet, wird alles abgewaschen und verunreinigt das Grundwasser." Biologisch hergestellte Peptide aber blieben an der Pflanze kleben und seien zudem unbedenklich.

Die Industrie habe zwar heute schon Peptide, aber die werden durch chemische Syntheseverfahren hergestellt - das ist teuer. "Durch unser Verfahren werden Produktionskosten deutlich gesenkt." Jetzt steht der Wissenschaftler vor einem wichtigen Schritt. "Mit den Fördermitteln aus Berlin können wir unsere Technologie zur Industriereife entwickeln."

(RP)
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