Düsseldorf Früherer IDR-Chef Pröpper kommende Woche vor Gericht

Düsseldorf · Von den vielen Vorwürfen gegen den Ex-Vorstand der Stadttochter ist nur ein Aspekt geblieben. Am 16. Februar wird das Urteil erwartet.

Chronologie des IDR-Skandals
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Es war einer der spektakulärsten Skandale im Rathaus in den vergangenen Jahren - doch am Ende wurden fast alle Vorwürfe entkräftet. Der letzte Aspekt aus den Ermittlungen rund um die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR), die Immobilien verwaltet und entwickelt, wird am kommenden Dienstag vor dem Schöffengericht verhandelt: Es geht um den Vorwurf der Untreue gegen Heinrich Pröpper, den früheren Vorstand der IDR.

Er soll dem damaligen CDU-Ratsherrn Harald Wachter Beraterhonorare gezahlt haben, wobei offen ist, ob der dafür entsprechende Leistungen erbracht hat. Wachter soll von der IDR zwischen 2003 und 2007 rund 560.000 Euro erhalten haben. Da das Meiste verjährt ist, geht es jetzt noch um rund 70.000 Euro. Die Ermittlungen gegen Wachter (wegen Beihilfe zur Untreue) wurden inzwischen gegen Zahlung von 10.000 Euro eingestellt.

Das sind die Immobilien der IDR
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Als der Skandal im Sommer 2011 öffentlich wurde, ging es um viel mehr: um Partys am Elbsee, Spenden, Wein- und Champagner-Geschenke. Dutzende Aktenordner, Computer und Festplatten waren sichergestellt worden. Pröpper unterschrieb 2012 einen Aufhebungsvertrag. Später wurde nicht nur gegen ihn wegen des Verdachts der Untreue und der Vorteilsgewährung, auch gegen rund 60 städtische Bedienstete wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ermittelt, darunter der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers.

Die meisten Verfahren wurden gegen Geldzahlungen der städtischen Bediensteten eingestellt.Und gegen Pröpper ist strafrechtlich von 96 Vorwürfen nur dieser eine geblieben. Auch da zeigt er sich auf Anfrage unserer Redaktion zuversichtlich: "Ich rechne mit einem ganz klaren Freispruch", sagt Pröpper. Vier Zeugen sind geladen, einer davon ist Wachter. Elbers will Pröpper nicht per Beweisantrag als Zeugen laden lassen. Am 26. Februar wird es zudem eine Verkündung in einem Zivilverfahren der IDR gegen Pröpper geben. Darin geht es um Schadenersatzforderungen wegen Mehrkosten bei Projekten wie Schloss Eller oder der Tiefgarage unter dem Grabbeplatz. Die IDR macht einen Schaden von rund fünf Millionen Euro geltend, soll einen vom Gericht nahegelegten Vergleich ausgeschlagen haben.

(dr)
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