Düsseldorf Die Frischlinge sind da

Düsseldorf · Im Wildpark können die Besucher von einer neuen Aussichtsplattform aus die Tiere beobachten. Nicht nur die Wildschweine haben Junge bekommen, auch das Muffelwild ist mit seinem Nachwuchs unterwegs.

 Borstiger Nachwuchs: Drei von insgesamt 20 Frischlingen zeigen sich im Wildpark den Beobachtern.

Borstiger Nachwuchs: Drei von insgesamt 20 Frischlingen zeigen sich im Wildpark den Beobachtern.

Foto: Andreas Bretz

Der Wildpark Grafenberg präsentiert sich in diesen Tagen als Kinderstube. Bei den Wildschweinen ist Nachwuchs angekommen und nun tollen 20 Frischlinge munter durch das Gehege und lassen sich von den Besuchern bestaunen. Besonders gut geht das in diesem Jahr von einer neuen Aussichtplattform aus. Diese wurde vom Gartenamt über dem Wildschweingehege aufgebaut und ermöglicht einem guten Überblick über das Areal.

Und der ist auch nötig, denn das Jugendkleid der Wildschweine ist braun-gelb gestreift und bietet somit eine ausgezeichnete Tarnung im Unterholz. Das verlassen die kleinen Schweine mit wachsendem Alter aber immer öfter und begleiten ihre Mütter zum Futterplatz. Die Frischlinge selber ernähren sich nur von Muttermilch, doch im Alter von drei Monaten können auch sie pflanzliche Nahrung aufnehmen. In diesem Zusammenhang bittet Doris Törkel, Leiterin des Forst- und Gartenamtes, die Schweine und das Damwild im Wildpark nicht mit mitgebrachten Nahrungsmitteln zu füttern.

"Die Mengen sind dann nicht kontrollierbar und die Tiere überfressen sich oder nehmen ungesundes oder verdorbenes Essen zu sich, was sie krank machen kann", sagt Törkel. Für das Rotwild hat das Gartenamt allerdings Automaten aufgestellt, an denen die Besucher ausgewogenes Futter ziehen können.

Beim Muffelwild - auch Mufflons genannt - ist ebenfalls erster Nachwuchs eingetroffen. Ein Lamm stakst bereits auf seinen dünnen Beinen durch das Gehege. Das Wort "Muffel" stammt aus der Jägersprache und bedeutet so viel wie "kurze Schnauze". Paarungszeit ist bei den Mufflons von Oktober bis November. Fünfeinhalb Monate später, also im März oder April, bringen die Weibchen ihre Jungen zur Welt - oft sind das zwei Tiere. Sie wiegen bei der Geburt gerade mal zwei Kilogramm. Schon nach einer halben Stunde stehen die Kleinen auf und versuchen, die ersten Schritte zu machen. Beim Damm- und Rotwild stellt sich der Familienzuwachs in der Regel erst Ende Mai ein.

In den nächsten Tagen wird es aber wieder spannend für Vogelliebhaber. Denn in einem Nistkasten vor der Waldschule wurde eine Videokamera installiert, die das Geschehen aus dem Vogelhaus auf einen Monitor in die Waldschule überträgt. Zurzeit baut das Meisenmännchen dort eifrig ein Nest. Ob dieses aber dann auch bezogen wird, hängt vom Weibchen ab, das dabei sehr wählerisch sein kann. Kommt es aber in dem Kasten zur Eiablage, können die Zuschauer des Meisen-TV die Vögel dann bei der Brutpflege und Aufzucht beobachten.

Aber auch ohne Vogelobservation gibt es im Wildpark viel zu entdecken. Denn dort leben rund 100 tierische Bewohner, darunter Waschbären, Iltisse und Rotfüchse, wobei Wert darauf gelegt wird, nur einheimische Tierarten zu präsentieren. Viele Hintergrundinformationen über die Tiere und ihren Lebensraum gibt es in der Waldschule. Besucher können dort verschiedene Präparate betrachten, mit denen die Kreisläufe der Natur erklärt werden oder mit Hilfe von Riech- und Tastkästen mit allen Sinnen Natur erfahren. Kinder, die es den Waschbären nachmachen wollen und hoch hinaufklettern möchten, haben dazu auf dem Spielplatz im Wildpark Gelegenheit. Dort stehen auch Tische und Bänke für ein Picknick zur Verfügung. Außerdem befindet sich in der Nähe des Parks, auf der anderen Seite der Rennbahnstraße, noch ein großer Waldspielplatz.

(RP)
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