Düsseldorf Franziskaner sorgen sich um Mittagessen für die Armen

Düsseldorf · Die Armenspeisung der Franziskaner ist in Gefahr. Im Kloster an der Oststraße werden seit knapp 20 Jahren jeden Mittag in der Firminus-Klause Bedürftigen kostenlose Mahlzeiten angeboten. Bis zu 300 Menschen kommen täglich. Doch die Franziskaner haben ihr Kloster an den Projektentwickler Pandion verkauft. Bruder Antonius, der für das Essensangebot zuständig ist: "Die Frage ist, wie lange wir unsere Firminus-Klause noch betreiben können. Wir wissen nicht, wann unser Kloster abgerissen wird und einem Neubau weichen muss. Aber hier muss umgebaut und saniert werden. Und das dauert nach bisheriger Planung bis 2018."

 Die Franziskaner haben das Klostergelände an der Ecke von Ost- und Immermannstraße verkauft, dort soll nun dieser Neubau entstehen. Offen ist, wo die Armenspeisung künftig untergebracht wird.

Die Franziskaner haben das Klostergelände an der Ecke von Ost- und Immermannstraße verkauft, dort soll nun dieser Neubau entstehen. Offen ist, wo die Armenspeisung künftig untergebracht wird.

Foto: Pandion

Auf jeden Fall werde es eine neue Firminus-Klause geben. Für die Übergangszeit suchen die Franziskaner dringend eine neue Bleibe, damit sie auch weiter täglich warme Mahlzeiten im Bereich Oststraße/Immermannstraße anbieten können. Und das ist nicht einfach. Ein entsprechendes Ladenlokal muss nicht nur ausreichend Sitzplätze für mindestens 20 Personen haben (die alte Firminus-Klause hat 130 Plätze) sondern es muss auch eine Küche vorhanden sein. Bruder Antonius: "Wir haben zwar zwei Angebote vorliegen. Aber geeignet sind die Räumlichkeiten nicht."

Neben der Sorge um einen neuen Standort für die kostenlose Essensausgabe plagt die fünf Franziskaner, die vorübergehend schon in das Stammhaus an der Maxkirche gezogen sind, noch ein weiteres Problem. Für ihr Angebot an Bedürftige (Kartoffeln und Gemüse, Suppen, gelegentlich auch Pizza und Frikadellen) sind sie stark auf die Hilfe von Sponsoren wie Restaurants, Catering-Firmen, Großküchen, der Düsseldorfer Tafel und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen. Doch die Unterstützung ist leicht rückläufig, weil überall knapper kalkuliert wird. Die Ordensbrüder müssen auf eigene Mittel zurückgreifen.

Projektentwickler Pandion plant auf dem Gelände ein 15-stöckiges Hochhaus und Nebengebäude mit 170 Eigentumswohnungen, 4000 Quadratmeter Bürofläche, Restaurants und Einzelhandel.

(wber)
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