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Düsseldorf Sprengstoff-Suchgeräte am Flughafen unter Giftverdacht

Düsseldorf · Die Bundespolizei hat 30 Sprengstoff-Suchgeräte am Düsseldorfer Flughafen aus dem Verkehr gezogen. Mitarbeiter am Airport berichteten über Kopfschmerzen. Am Flughafen in München hatten Mitarbeiter ähnliche Beschwerden geschildert.

 Sicherheitskontrolle am Düsseldorfer Flughafen.

Sicherheitskontrolle am Düsseldorfer Flughafen.

Foto: Werner Gabriel

Der Einsatz neuer Sprengstoff-Suchgeräte hat bei Sicherheitsmitarbeitern am Flughafen offenbar zu gesundheitlichen Problemen geführt. Am 1. September waren am Flughafen Düsseldorf rund 30 neue Geräte zum Aufspüren von Sprengstoff im Handgepäck oder in der Kleidung aufgestellt worden. Jetzt berichten mehrere Mitarbeiter, die an dem Gerät eingesetzt waren, von starken Kopfschmerzen und großer Übelkeit. "Die Geräte laufen heiß, es gibt einen Verbrennungsgeruch. Andere Kollegen bekamen Hautausschlag", sagt einer der Sicherheitsmitarbeiter im Gespräch mit unserer Redaktion.

Auch am Flughafen in München hatten Mitarbeiter von ähnlichen Beschwerden berichtet. So schreibt die Zeitung "Merkur", dass es bei der dortigen Sicherheitsfirma an ähnlichen Geräten zu einer regelrechten Krankheitswelle nach deren Einführung gekommen sei. Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt wegen eines Betriebsunfalls gegen Unbekannt. Bisher sind 24 Geschädigte bekannt, die nun vernommen werden.

Die Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen hat gestern auf die Klagen über Beschwerden der Mitarbeiter reagiert. "Seit Beginn der Frühschicht um 4 Uhr morgens werden die verdächtigen Geräte nicht mehr eingesetzt", sagte Jörg Bittner, Pressesprecher der Bundespolizei in Düsseldorf. Die Entscheidung darüber habe der Leiter der Dienststelle am Airport getragen. Auch am Flughafen Köln/Bonn habe die Polizei den Einsatz der Maschinen gestoppt. Die Gewerkschaft Verdi hat gleichzeitig das Amt für Arbeitssicherheit eingeschaltet, berichtet Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim.

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Foto: Gerhard Berger

Von der Essener Firma Kötter Security, die die Sicherheitskontrollen am Düsseldorfer und am Kölner Flughafen durchführt, hieß es auf Anfrage der Rheinischen Post: "Den Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten nehmen wir sehr ernst. So wurde am frühen Morgen und damit unmittelbar nach Bekanntwerden von Berichten über mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit entschieden, die zuletzt eingeführten Sprengstoffsuchgeräte am Flughafen Düsseldorf und am Flughafen Köln-Bonn bis zur Aufklärung etwaiger Beeinträchtigungen nicht einzusetzen". Am frühen Abend teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit, die Geräte würden nun wieder eingesetzt, da es sich um andere Gerätetyp als am Münchener Flughafen handele.

Diese Maßnahme führte zu scharfer Kritik der Gewerkschaft Verdi. "Die Entscheidung der Bundespolizei ist gegenüber den Kötter-Beschäftigten unverantwortlich", sagt Gewerkschafter Tarim. "Wir fordern, dass eine unabhängige externe Stelle - Dekra, Tüv oder Amt für Arbeitssicherheit - die Geräte überprüft", so Tarim weiter.

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Während der Zeit, in der die neuen Sprengstoff-Suchgeräte nicht eingesetzt wurden, seien ältere Geräte eines anderen Typs eingesetzt worden. Zu längeren Wartezeiten bei den Kontrollen sei es dadurch nicht gekommen, sagte Bundespolizei-Sprecher Bittner. Allerdings arbeiten die alten Geräte nicht mit einer so hohen Geschwindigkeit wie die neuen, so dass wohl weniger Passagiere überprüft werden konnten.

(tb.)
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