Personal-Engpässe am Flughafen Airlines wappnen sich für das Chaos

Düsseldorf · Zum Start in die Sommerferien müssen Flugreisende in NRW mit langen Schlangen rechnen. Bei den Sicherheitskontrollen gibt es personelle Engpässe. Fluggäste sind zu Stoßzeiten gut beraten, drei bis vier Stunden vor dem Abflug zu kommen.

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Am Freitag steht dem Flughafen Düsseldorf der verkehrsreichste Tag der Saison ins Haus. Normalerweise hat er es mit 59.000 Passagieren zu tun. Zum Start in die Sommerferien am Freitag rechnet er mit 81.000 Fluggästen. Urlauber und Geschäftsreisende kommen dann alle auf einmal.

Auch in den Folgetagen herrscht Hochbetrieb. Für Samstag rechnen die Betreiber mit 68.000 Gästen, für Sonntag mit 71.000, Montag 77.000. Umso härter treffen den Flughafen daher die Personalengpässe, die sich bei der Passagierkontrolle abzeichnen.

Schon morgens wird es voll

So kann die Sicherheitsfirma Kötter aller Voraussicht nach nicht ausreichend geschultes Personal aufbieten. Die Folge: Insbesondere am Freitag ist mit langen Schlangen zu rechnen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi fehlen allein in Düsseldorf voraussichtlich 115 Kontrolleure.

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Flughafen und Airlines empfehlen Fluggästen daher dringend, ausreichend Zeit einzuplanen und sich frühzeitig am Flughafen einzufinden. Was das konkret bedeutet, hängt vom Einzelfall ab. "Das geschieht ja in Wellen", sagt Flughafensprecher Thomas Kötter und weist damit auf die Kernreisezeiten hin: Insbesondere in den frühen Morgenstunden, gegen Mittag und am frühen Abend wird es voll. Fluggästen empfiehlt Kötter, sich für konkrete Anreiseempfehlungen bei der jeweiligen Airline zu informieren.

Was die Fluggesellschaften empfehlen

Bei den Fluggesellschaften ist der Engpass am Freitag ein großes Thema. Dort berät man über die besten Empfehlungen für die Kundschaft. AirBerlin etwa muss in Düsseldorf knapp 100 Starts organisieren. Wegen der personellen Nöte beim Sicherheitspersonal tausche man sich jeden Abend mit dem Flughafen in Düsseldorf über die aktuelle Entwicklung aus, um darauf reagieren zu können, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

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Foto: Bretz, Andreas

Angesichts der besonderen Situation in NRW empfiehlt AirBerlin seinen Fluggästen, mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Wer auf Nummer sicher gehen wolle, komme besser vier Stunden vorher. Allerdings gilt das nur bedingt für die Reisenden, deren Flug in der ersten Welle am frühen Morgen abhebt: Die Schalter im Flughafen Düsseldorf öffnen erst ab halb vier Uhr.

Germanwings bittet Kunden, Handgepäck mit aufzugeben

Zudem sichert die Airline zu, Kunden rechtzeitig über SMS zu informieren. Passagiere müssen sich dafür allerdings registriert haben. Dies sei mithilfe der Buchungsnummer aber auch nachträglich noch möglich. Zudem appelliert die Sprecherin an Fluggäste, die Bestimmungen für das Handgepäck zu beachten, um die Kontrollen nicht unnötig in die Länge zu ziehen.

Auch Germanwings (etwa 90 Starts) befasst sich intensiv mit den Engpässen am Freitag. Um die Abfertigung an den Sicherheitsschleusen zu beschleunigen, will die Gesellschaft Fluggäste beim Check-In bitten, auch das Handgepäck aufzugeben. Während des Fluges stünde das freilich nicht zur Verfügung. An den eigenen Schaltern seien genügend Kapazitäten für den Ansturm vorhanden.

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Foto: dpa, fg jhe

Medienberichte über eine Empfehlung an Kunden, vier Stunden vor Abflug zu kommen, wollte eine Germanwings-Sprecherin nicht bestätigen. Passagiere sollten sich "rechtzeitig" am Flughafen einfinden. Was das konkret bedeutet, ließ die Sprecherin auf Nachfrage offen. In einer Pressemitteilung forderte das Unternehmen die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn dazu auf, ausreichend Sicherheitspersonal zur Verfügung zu stellen. Das aber dürfte schwierig werden. Bislang sehen sich weder die private Sicherheitsfirma noch die Bundespolizei in der Lage, den Engpass auszugleichen.

Bei TUIfly (neun Flüge) sieht man den Freitag gelassener. "Wir raten unverändert, zwei bis drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein", sagt Unternehmenssprecher Jan Hillrichs. Auf die Entwicklung könne man kurzfristig reagieren und Kunden gegebenenfalls über Änderungen informieren.

(pst)
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