Bald in Düsseldorf So schmecken die Burger bei "Five Guys"

Die US-Kette sagt von sich, sie verkaufe hochwertige Burger aus besonders frischen Zutaten. Luxus-Fastfood im hippen Ambiente, bald auch in der Düsseldorfer Altstadt? Eher nicht. Das zeigt unser Test in den USA.

Fotos: Five Guys-Burger und Pommes in den USA
16 Bilder

"Five Guys" - US-Fastfood ohne jeden Schnörkel

16 Bilder
Foto: Helene Pawlitzki

Manche Leute sagen ja: Präsentation ist alles. Viele dieser Leute leben in Düsseldorf. Was diese Leute wohl von "Five Guys” halten werden, der Burgerkette, die demnächst eine Filiale in dieser Stadt eröffnen will? Bei den "fünf Typen” hat die Schlichtheit nämlich Methode. Jedenfalls in den US-Filialen.

Die Inneneinrichtung: rot-weiß kariert gekachelte Wände, Möbel wie aus der Ikea-Fundgrube, ansonsten Profi-Gastronomieregale aus Edelstahl. Die Deko bilden Kartoffelsäcke und Erdnusskartons. Das Marketingkonzept: Rote, schwarze und weiße Schilder verkünden in Arial Black, Schriftgröße 130, was US-Lokalzeitungen mal über "Five Guys” geschrieben haben. Zum Beispiel: "Five Guys kann zwei Sachen extrem gut: Burger und Fritten.”

Und genau das steht auch auf der Speisekarte: Burger und Fritten. Kleiner Burger, großer Burger. Burger mit Käse, Burger mit Speck. Burger mit Speck und Käse. Zu jedem Burger gibt es unbegrenzt kostenlose Toppings (Salat, Tomaten, Pilze, Zwiebeln, Chilis, Saucen). Die Fritten gibt es in drei Varianten: klein, mittel und groß.

Der Burger kommt in Alufolie und einer Papiertüte

Was man bekommt, wenn man für knapp zehn Euro einen großen Burger mit kleinen Pommes frites bestellt: eine braune Papiertüte mit Fettflecken, darin ein in Alufolie gewickelter Burger. Die Fritten werden teils in einen schlichten Pappbecher gefüllt, hauptsächlich aber locker auf den Burger oben drauf geworfen, man kann sie direkt aus der Tüte essen. Das lässt selbst solche Menschen kurz innehalten, denen das nächtliche Verlangen nach einem Döner komplett mit viel Scharf hinterm Hauptbahnhof nicht ganz fremd ist. Im hellen Licht des Tages will man eben doch ein bisschen betrogen werden durch hübsche Verpackung. Naja, immerhin gibt es eine Papierserviette dazu.

Lässt man den Wunsch nach schönem Schein kurz hinter sich, schmeckt der Burger aber ganz gut, frisch und lecker. Ein bisschen wie handgemacht. Weit entfernt von der Welt des Wagyu-Rinds mit Sojasprossen und Mango-Topping, in die sich das Gastrokonzept Fleisch im Brötchen zwischenzeitlich verabschiedet hat. Amerikanisch-ehrlich irgendwie. Und die Fritten sind auch nicht schlecht. Die braune Papiertüte hat ihnen sogar etwas Fett entzogen und sie dadurch krosser gemacht.

Ranking 2012 - Das sind die besten Flughafenrestaurants
Infos

Ranking 2012 - Das sind die besten Flughafenrestaurants

Infos
Foto: NGZ

Den Düsseldorfern steht ein leichter Kulturschock bevor

"Five Guys” - benannt nach den vier Brüdern und ihrem Vater, die die Burgerschmiede 1986 gründeten - arbeite nach drei Prinzipien, heißt es auf der Website: frisches Hack, ausschließlich Erdnussöl für die Fritten, und nichts wird tiefgefroren, alle Zutaten werden frisch zubereitet. Dreißig Jahre nach Eröffnung der ersten Filiale in Washington, D.C., gibt es nach Angaben des Unternehmens weltweit 1.500 "Five Guys”-Restaurants.

Falls das Konzept nicht noch für Deutschland europäisiert wird, wird es spannend sein zu beobachten, ob die Düsseldorfer den zu erwartenden Kulturschock akzeptieren. Strategisch ist es auf jeden Fall eine witzige Entscheidung, die ersten deutschen Filialen ausgerechnet in München, Frankfurt, Köln und Düsseldorf eröffnen zu wollen. Alles Städte, die nicht unbedingt für ihren Hang zur Schlichtheit berühmt sind - und die gelungene Präsentation durchaus zu schätzen wissen.

(hpaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort