Düsseldorf Firma nutzt Freibad-Parkplatz Lörick illegal

Düsseldorf · Eine am Flughafen arbeitende Park-Service-Firma hat die Fläche als Gratis-Parkraum genutzt. Über Wochen standen dort Hunderte Autos, viele aus dem Ausland. Nun greift die Stadt ein und stoppt die "verbotene Sondernutzung".

 Der Parkplatz am Löricker Freibad wurde in den letzten Tagen von einer Park-Service- Firma zugestellt.

Der Parkplatz am Löricker Freibad wurde in den letzten Tagen von einer Park-Service- Firma zugestellt.

Foto: Andreas Bretz

Das städtische Rechtsamt hat gestern eine Park-Service-Firma am Flughafen aufgefordert, umgehend einige Hundert Autos wegzuschaffen, die das Unternehmen auf dem Parkplatz des Löricker Freibades abgestellt hatte. Es handele sich dabei um eine "verbotene Sondernutzung", die die Stadt nicht hinnehmen werde, hieß es.

Das Gelände gehört der Stadt und wird von der Bädergesellschaft verwaltet. Ob der Vorfall weitere juristische Folgen hat, steht noch nicht fest. Kenner der Szene gehen davon aus, dass die Firma Fluggästen angeboten hat, ihre Wagen während ihrer Abwesenheit abzustellen. Unwahrscheinlich, dass die Kunden ahnen, wo ihr Auto für Tage oder Wochen gestanden hat — auf einem unbewachten und vor allem nachts uneinsehbaren und in völlige Dunkelheit getauchten Platz, auf dem es keinerlei Bewachung gibt.

Firma nutzte den Parkplatz illegalerweise gewerblich

Ralf Merzig, Prokurist der Bädergesellschaft, bestätigt den Sachverhalt und erklärt, man habe mit Hilfe des Rechtsamtes und der Polizei den Namen der Firma herausgefunden. Polizisten hätten mehrere in einem Klein-Bus ankommende junge Männer angesprochen und sich die Daten geben lassen. Daraufhin habe das Rechtsamt einen Brief an das Unternehmen geschrieben, die Rechtslage erklärt und sofortige Beendigung der Belegung verlangt. Die Firma sei auch schon andernorts aufgefallen und habe frei zugängliche Parkplätze belegt. Parkplätze wie den am Freibad könne jeder nutzen, aber nur privat. Sobald eine gewerbliche Nutzung beginne, sei das eine illegale Sondernutzung, gegen die man vorgehen könne.

Außerhalb der Badesaison stehen auf dem Parkplatz des Löricker Freibades maximal ein Dutzend Wagen. Aber in den letzten Wochen war der Parkplatz plötzlich jeden Tag nahezu voll belegt. Das fiel nicht nur den Anwohnern, sondern auch der Bädergesellschaft auf, zu der das Freibad gehört und die auch die Parkflächen betreut.

Es sei ziemlich schnell klar gewesen, so Merzig, dass es sich um eine nicht rechtmäßige Nutzung handeln müsse. Aber man wusste nicht, wer die Gratis-Abstellfläche für seine Geschäfte nutzte. Vermutungen, es könne sich um Mitarbeiter oder Besucher des nahen Seestern-Bürozentrums handeln, stellten sich bei den Recherchen schnell als falsch heraus. Auch Hotelier Otto Lindner, der der am Seestern ein Hotel betreibt, wurde gefragt. Lindner: "Mir ist das auch aufgefallen, aber Gäste aus unserem Haus sind das nicht. Wir haben 500 Parkplätze zur Verfügung."

Teile des Parkplatzes müssen saniert werden

Die Bädergesellschaft macht zudem Druck, weil wenige Wochen vor der Eröffnung der Badesaison Teile des Parkplatzes dringend saniert werden müssen. Das jedoch ist nun nicht möglich. Auch die Bezirksvertretung hat sich eingeschaltet. Deren Vorsitzender, CDU-Ratsherr Rolf Tups, erkannte das Problem und hatte die Sorge, dass mit Eröffnung des Freibades die umliegenden Wohnstraßen mit Wagen vollgeparkt würden.

Mit dem oben beschriebenen "Geschäftsmodell" ist die Park-Service-Firma schon länger unterwegs. Vor wenigen Monaten fiel sie auf, weil sie in Ratingen große Fläche nahe des Blauen Sees okkupiert hatte.

Der Flughafen erklärte zu dem Vorfall, man habe keinen Einfluss auf dieses Geschäftsgebaren, weil es keine offizielle Zusammenarbeit mit dem Unternehmen gebe. Man wisse aber, dass es im weiteren Umfeld des Flughafens mehrere Firmen gibt, die solche Angebote machen.

(RP)
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