Düsseldorf Feuerwehr geht schon nächstes Jahr auf Standortsuche

Düsseldorf · Der 17 Jahre alte Brandschutzbedarfsplan ist auf Anregung der Unternehmensberatung Moonroc überarbeitet worden. Es geht vor allem um die zehn Wachen und die Einsatzzeiten.

 Die Wache an der Hüttenstraße ist die Hauptwache der Feuerwehr und gehört zu den wenigen nicht sanierungsbedürftigen Standorten.

Die Wache an der Hüttenstraße ist die Hauptwache der Feuerwehr und gehört zu den wenigen nicht sanierungsbedürftigen Standorten.

Foto: Andreas Endermann

Schon im Januar soll der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen die Zukunft der Feuerwehr ins Auge fassen. Dann wird die Verwaltung dem Gremium eine überarbeitete Teilversion des 17 Jahre alten Brandschutzbedarfsplans vorlegen, der konkretes Nachdenken über neue Standorte der Feuerwachen ermöglicht.

Grundlage der Änderung war die Begutachtung der zehn Feuerwachen durch die Unternehmensberatung Moonroc. Die prüfte alle Standorte auf Einsatzzeiten und das jeweilige Risikopotenzial (Heime, Krankenhäuser, Industriebetriebe und ähnliches im Einzugsbereich). "Danach wurden Radien festgelegt, in denen Standortalternativen möglich sind", sagte Thomas Eberhardt-Köster vom Feuerwehrdezernat.

Die Münchner Unternehmensberater hatten die Berufsfeuerwehr seit Februar untersucht. Über ihre Ergebnisse, die am Montag der Belegschaft vorgestellt werden, hatte unsere Redaktion bereits vergangene Woche exklusiv berichtet - unter anderem über die Anregung der Experten, die linksrheinische Wache zu verlegen. Denn in Oberkassel besetzt die Feuerwehr ein attraktives Grundstück in guter Wohnlage. Ein Neubau und Umzug könnte für die Stadt - und für die Feuerwehr - lohnend sein. In Frage kommen Alternativen in Heerdt, von wo aus die vorgegebenen Hilfsfristen (die Feuerwehr muss acht Minuten nach der Alarmierung am Brandort sein) für das gleiche Gebiet einzuhalten wären. Auch für die Wachen 4 (Behrensstraße in Flingern) und 10 (Posener Straße in Eller) wurden Suchradien festgelegt - in deren Fall regen die Berater eine Fusion an.

Auch um die Wache am Werstener Feld haben die Organisationsexperten einen Suchradius gezogen. Der könnte bald schon nötig sein. Denn die Wache ist marode, hat unzureichende sanitäre Einrichtungen, und die Fahrzeughallen waren für den Fuhrpark der 1960er Jahre groß genug - aber nicht für moderne Rettungswagen. Zu klein ist die Wache aber auch für ihr Personal. Gerade erst sind Container aufgestellt worden, in denen künftig der bislang nach Eller ausquartierte Notarzt seine Basis haben soll.

Schon 2016 war im Haushalt Geld für die Sanierung der Wache bereitgestellt worden. Doch die kann erst beginnen, wenn der Boden darunter saniert ist. Umfangreiche Untersuchungen hatten in den vergangenen Jahren immer gravierendere Befunde von PFT diagnostiziert. Die Chemikalie, die im Verdacht steht, krebserregend zu sein, und sich nicht abbaut, wurde bis vor einigen Jahren im Löschmittel der Feuerwehren eingesetzt. Erst jetzt sind die Bodenuntersuchungen abgeschlossen worden, sagte Eberhard-Köster. Derzeit werde ein Plan für die aufwendige Bodensanierung erstellt. Der werde dann in Form von Bedarfsbeschlüssen im neuen Jahr der Politik vorgelegt.

Nach der Bodensanierung könnte nach Informationen unserer Redaktion auch das Werstener Feuerwehrgrundstück für Wohnungsbau attraktiv sein. Ein Alternativstandort weiter südlich könnte auch die Reichweitendefizite der Garather Wache ausgleichen. Deren Standort liegt zu nah am südlichen Stadtrand. Die Wache war dort geplant worden, als Monheim noch zu Düsseldorf gehörte.

(RP)
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