Skurriler Einsatz in Düsseldorf Feuerwehr befreit Mann von "Todesmagnet"

Düsseldorf · Nicht sein Tag sei es gewesen, da ist sich Michael Franken inzwischen sicher. Der 25-Jährige wollte einem Trend aus dem Internet folgen. Die Warnungen, die auf zahlreichen Webseiten kursieren, übersah er dabei. Mit Hilfe zweier Supermagnete wollte der Hobbysportler seine Fahrräder über Winter unter der Decke befestigen. Am Ende fixierte er jedoch sich selber zwischen den beiden Metallplatten.

Feuerwehr befreit Mann von "Todesmagnet"
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Er wirkt sportlich und sehr kräftig, doch gegen die Supermagnete, unter Physikern auch "Todesmagnete" genannt, hatte Franken keine Chance. Der Düsseldorfer bestellte sich trotz der Warnung seiner Freundin im Internet einen vier und einen zwei Kilogramm schweren Supermagnet. "Ich fand die Idee einfach super, dass unsere Räder über Winter platzsparend unter der Decke hängen." Da er "von diesen Dingern aber überhaupt keine Ahnung" habe, bestellte er zu Testzwecken zwei verschieden große Magnete — ein folgenschwerer Fehler, wie der Düsseldorfer inzwischen einsieht.

"Testweise", sagt Franken, "habe ich den größeren Magnet gegriffen und wollte damit zu meinem Fahrrad gehen". Als er den großen "Todesmagnet" ergriff, schoss die kleinere Metallplatte los. Noch bevor er verstand, was gerade passiert, hatten die Magnete bereits seine Hand eingeklemmt. Erst die Feuerwehr konnte sie wieder befreien.

"Acht Minuten habe ich auf die Feuerwehr gewartet. Dann dachte ich, dass alles ganz schnell gehen würde", sagt Franken rückblickend. Die Wehrleute griffen zunächst zu ihrem Hydraulikspreizer — einer Allzweckwaffe, um eingeklemmte Menschen zu befreien. "Mit den Dingern können wir tonnenschwere Autoteile aufbiegen, aber an eins hatten wir nicht gedacht", sagt Feuerwehrsprecher Hans-Jochen Hermes. Die Helfer hatten vergessen, dass auch der Spreizer magnetisch ist. Mit einem lauten metallischen Knall hing nun nicht nur Franken, sondern auch der Metallspreizer an den Magneten fest.

Mit Holzkeil und Gummihammer schlugen die sechs ausgerückten Wehrleute nun zunächst einen Spalt zwischen die Magnete. So konnte sich Franken schließlich befreien. Während der Notarzt bei dem Pechvogel eine Quetschung dreier Finger der rechten Hand diagnostizierte, fixierte ein Feuerwehrmann den Magnet, indem er sich auf das widerspenstige Metall stellte. Die übrigen Helfer rissen daraufhin das schwere Gerät los.

Beendet war der Einsatz dennoch nicht: Da Feuerwehrstiefel zur Sicherung der Zehen metallverstärkt sind, blieb der Magnet nun am Fuß des Helfers hängen. Erneut mussten Keil und Hammer her.

Der Einsatz dauerte rund 15 Minuten. Die Lektion für Michael Franken hält dagegen wohl ewig.

(born)
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