Düsseldorf Faszination deutsche Einheit

Düsseldorf · Heinz Bender aus Niedersachsen machte am Wochenende auf dem Weg zum Frankreichfest am "Sehcontainer" auf dem Rathausvorplatz Halt und sah sich sichtlich bewegt Filme über die Wiedervereinigung an: "Wenn ich die Bilder von damals betrachte, steigen mir noch heute die Tränen in die Augen", sagte der 71-Jährige.

 Vier Filme konnten bei der mobilen Geschichtsausstellung der Bundesregierung vor dem Rathaus angeschaut werden.

Vier Filme konnten bei der mobilen Geschichtsausstellung der Bundesregierung vor dem Rathaus angeschaut werden.

Foto: Bernd Schaller

Auch seine Frau erinnert sich: "Wir hatten Verwandte im Osten, deshalb waren wir einige Male drüben. Als dann die Mauer fiel, konnten wir es erst gar nicht glauben. Es war der Tag der Tage."

Parallel zum Frankreichfest machte die mobile Geschichtsausstellung "Deutschlandreise - 25 Jahre Freiheit und Einheit" von Freitag bis Sonntag in Düsseldorf Station, ihr einziger Auftritt in Nordrhein-Westfalen. Anlass der Informationstour der Bundesregierung: 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. Vor dem Rathaus wurden in einem umgebauten Seecontainer auf vier Bildschirmen Ausschnitte aus Originalfilmen präsentiert, die an bedeutsame deutsche Ereignisse der letzten 70 Jahre erinnerten. Die Filme thematisierten die Entwicklung der beiden deutschen Staaten, die friedliche Revolution sowie die jüngste Geschichte des wiedervereinigten Deutschlands und wichtige Stationen des "Aufbaus Ost". Viele Besucher nutzten auch die Möglichkeit, am Informationsstand mit Mitarbeitern des Informationsamtes der Bundesregierung zu diskutieren.

Die Ausstellung traf nicht nur bei der älteren Generation auf Interesse: Der 20-jährige Tim Bartsch aus Marl war mit seinen zwei ungarischen Gästen zu Besuch in Düsseldorf und freute sich, ihnen neben der Altstadt auch ein wenig über die Wiedervereinigung zeigen zu können. "Die Geschichte meines Landes interessiert mich sehr, ich bin da hineingewachsen. Es macht schon stolz, dass es damals so gut funktioniert hat", sagt er.

Optisches Highlight waren die Lichtgrenzen-Stelen, die am Informationsstand der Deutschlandreise sowie im Innenhof des Rathauses platziert wurden. Sie erlangten in Kombination mit weißen Ballons bei den Feierlichkeiten zum Mauerfall in Berlin im vergangenen Jahr weltweite Berühmtheit.

(RP)
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