Düsseldorf Fassaden-Streit um Kö-Galerie beigelegt

Düsseldorf · Architekt Walter Brune war mit den Plänen für die Erneuerung des Eingangs nicht einverstanden.

 Die Fassade des Einkaufszentrums Kö-Galerie ist derzeit hinter einem Gerüst verborgen.

Die Fassade des Einkaufszentrums Kö-Galerie ist derzeit hinter einem Gerüst verborgen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ein Streit um die äußere Optik der Kö-Galerie ist ohne juristisches Hickhack beendet worden. Die Betreiber der Galerie, das Unternehmen ECE (betreibt bundesweit Einkaufszentren), hatte Pläne entwickelt, im Rahmen des gesamten Umbaus der Galerie auch den Eingang zur Königsallee neu zu gestalten. Das jedoch gefiel dem Architekten, Erbauer und Ex-Eigentümer des Bauwerks, Walter Brune, nicht und er kündigte an, das nicht hinnehmen zu wollen.

Brune hat keinen Einfluss auf die neue Gestaltung der Galerie von innen, aber auf ihr äußeres Erscheinungsbild hat er ein Urheberrecht, und dagegen können der Eigentümer (Allianz Real Estate) und die Betreiber nicht verstoßen. Bei Verhandlungen mit dem berühmten Architekten zeigte der sich unnachgiebig - eine Veränderung des Eingangs, so wie er ist, wollte er auf keinen Fall zustimmen. Zumal er fürchtete, dass ein im Bereich des Eingangs seinerzeit angebrachtes Mosaik des Künstlers Heinz Mack Schaden nehmen könnte. Brune erklärte, er habe der ECE angekündigt, gegen jede Veränderung per Einstweiliger Verfügung vorgehen zu wollen.

Damit war für die ECE klar, dass man sich nach der eindeutigen Rechtslage zu richten habe, erklärte Center-Manager Lukas Rottmann, die Diskussion um eine etwaige Neugestaltung sei jedenfalls beendet worden. Nach Aussagen von Brune hatte ECE geplant, eine vordachartige Konstruktion aus Stahl in rostiger Optik anzubringen - was für ihn auf keinen Fall akzeptabel war. Offenbar will man nun aber versuchen, im Rahmen des Erlaubten mit Lichtelementen den Eingang moderner zu gestalten.

Brune hatte die Galerie 2006 verkauft (damals an den US-Finanzdienstleister Merrill Lynch), sie war dann 2014 weiterverkauft worden an die Allianz, für die ECE die Galerie betreibt. Erste Umbauten hatte es zwischen 2009 und 2011 gegeben, und schon damals hatte sich Brune immer wieder zu Wort gemeldet, weil ihm die neue Optik innen nicht gefiel. Vor allem der Einbau der Rolltreppen im Zentrum des Objektes passte dem Architekten nicht, der unter anderem in Düsseldorf die Schadow Arkaden und das Münster-Center, in Oberhausen das Centro und in Essen die Karstadt-Hauptverwaltung gebaut hat.

Die Kö-Galerie war bei ihrer Eröffnung Mitte der 1980er Jahre die erste ihrer Art in Deutschland. Anfangs als möglicher Ladenkiller auf der Kö mit Skepsis erwartet, lockte sie zusätzliche Kunden auf den Boulevard, vor allem, weil sie Marken bot, die es auf der Straße bis dato nicht gegeben hatte. Zuletzt wurde sie mit dem daneben liegenden Einkaufszentrum Sevens verbunden, durch einen ihrer anderen Ausgänge erreicht man das Stilwerk.

(RP)
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