Serie Save Food Facebook-Gruppe tauscht und verschenkt Lebensmittel

Düsseldorf · Lara Elmenhorst möchte eine Packung Mandelmilch und zwei Stücke Käse verschenken. Sie hat beides gekauft und probiert, mochte es aber nicht. Nun hofft sie, dass beide Produkte wo anders verwertet werden. "Mir geht's beim Foodsharing vor allem darum, nachhaltiger zu leben. Für mich geht das Ganze einher mit einer generell nachhaltigeren Lebensweise", ist ihr Statement.

 Justin, Nicolas, Paula und Birgit (von links) hinter dem Stand von der Organisation beim Saatgutfestival am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Justin, Nicolas, Paula und Birgit (von links) hinter dem Stand von der Organisation beim Saatgutfestival am Geschwister-Scholl-Gymnasium

Foto: Sabrina Hosono

Lara ist Mitglied der Gruppe "Foodsharing Düsseldorf" im sozialen Netzwerk Facebook. Aktuell hat die Gruppe 3061 Mitglieder. "Lebensmittel dürfen nicht in den Müll, bevor sie schlecht sind", so fängt die Beschreibung der Gruppe an. Das Prinzip ist einfach: Wenn man Mitglied in der Gruppe ist, kann man selber Lebensmittel anbieten, aber auch welche bei anderen Düsseldorfern abholen. Man macht Fotos der Produkte und bietet sie anderen Nutzern an.

Die Gruppe orientiert sich an der Organisation "Foodsharing", die 2007 entstanden ist, nachdem Filmemacher Valentin Thurn einen Film über Mülltaucher drehte. Aus eigenem Interesse verfolgt er das Thema und dreht den Film "Taste the Waste", in dem er verdeutlicht, wie viele Lebensmittel in Deutschland täglich im Müll landen. Durch den Film möchte unter anderem Raphael Fellmer mit ihm arbeiten. Er engagiert sich zwischenmenschlich und sucht Aktivisten für die Organisation. Es entsteht eine Webseite, auf der man Essen zur Abholung anbieten kann und zudem Kooperationen mit Supermärkten und Bäckereien, die ihre übrig gebliebenen Produkte spenden, anstatt sie wegzuwerfen.

Mittlerweile holen täglich 25.000 Mitarbeiter Lebensmittel an Supermärkten ab und stellen sie Menschen an einem öffentlichen Ort frei zugänglich zur Verfügung. Anders als bei der Tafel dürfen bei Foodsharing auch zubereitetes Essen oder Speisen, die bereits die Kühlkette unterbrochen haben, weitergegeben werden.

In der Landeshauptstadt ist Sabrina Hosono Ansprechpartnerin der Organisation. Die 25-Jährige koordiniert die ehrenamtlichen Helfer der Organisation und legt fest, wer in welchem Supermarkt Lebensmittel abholt und zu welcher Ausgabestelle bringt. Pro Tag werden etwa neun Abholungen gemacht. In Düsseldorf wurden schon etwa 42.640,50 Kilogramm Lebensmittel gerettet.

Mitglied kann bei beiden Organisationen jeder werden, der sich für Lebensmittelschutz einsetzen und Nahrungsmittel teilen möchte.

(RP)
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