Prozess in Düsseldorf Ex-Bodyguard von Verona Pooth gesteht Mord an seiner Frau

Düsseldorf · Der ehemalige Bodyguard von Verona Pooth hat gestanden, seine Frau getötet zu haben. Er habe sie betäubt, gewürgt und schließlich mit Kabelbindern erdrosselt, ließ der wegen Mordes angeklagte 39-Jährige am Donnerstag beim Prozessauftakt vor dem Düsseldorfer Landgericht erklären.

Direkt am ersten Tag des Prozesses gestand der ehemalige Bodyguard der Moderatorin Verona Pooth die Tötung seiner Frau.

Direkt am ersten Tag des Prozesses gestand der ehemalige Bodyguard der Moderatorin Verona Pooth die Tötung seiner Frau.

Foto: dpa, mku tmk

Ja, er habe seine Frau getötet, aber nicht heimtückisch. Das ließ der frühere Bodyguard, der zeitweise auch Verona Pooth betreut haben soll, gestern als Teilgeständnis im Mordprozess vor dem Landgericht über seine Anwälte erklären. Die Anklage behauptet, er habe die Frau (49) im August 2015 in der gemeinsamen Wohnung des Paars an der Rüdigerstraße durch eine heimlich beigemischte Arznei erst betäubt, sie dann mit Kabelbindern erdrosselt, ihr dann in der Badewanne zehn Messerstiche in den Oberkörper zugefügt und ihr mit einer Rosenschere acht Finger abgeschnitten.

Schon seit dem 18.Lebensjahr war der Mann, der dann zwölf Jahre lang Soldat war und später eine Ausbildung zum Personenschützer absolvierte, angeblich schwer drogen- und alkoholkrank. Das trugen seine Anwälte vor. Unter Drogen sei der sonst eher zurückhaltende, fast schüchterne Mann stets aggressiv geworden, teils von einer Minute auf die andere. Das bestätigten auch der Bruder der getöteten Frau und deren Tochter (28). Der Rauschmittelmissbrauch und der Hang des Angeklagten zu großen Ausgaben (die er meist aus der Firmenkasse seiner Frau entnommen habe) hätten vielfach zu Streitereien geführt.

Zum Tattag ließ der Ex-Bodyguard von den Anwälten erklären: "Ich wollte keine weiteren Vorwürfe mehr hören, wollte meine Ruhe haben!" Nur deshalb habe er einige Beruhigungspillen, die er täglich schluckte, zerstoßen und seiner Frau in ein Getränk gemixt. Sie sei prompt eingeschlafen. Aber als sie wieder zu sich kam, ihm angeblich erneut Vorwürfe machte, habe er sie im offenen Streit von vorn am Hals gepackt, ihr mit einem Griff aus dem Kampfsport die Kehle zugedrückt. Als sie in sich zusammensank, sei ihm erst die Idee gekommen, sie mit einer Schlinge aus Kabelbindern zu erdrosseln, die zufällig auf dem Wohnzimmertisch lagen.

Warum er die Leiche danach noch ins Bad legte und derart schlimm verstümmelte - dafür habe er "bis heute keine Erklärung". Immerhin habe er am Tattag erhebliche Mengen an Drogen und Alkohol eingenommen. Ob diese Darstellung glaubhaft ist, will das Schwurgericht in den nächsten 13 Prozesstagen überprüfen. Zu Wort kommt dann auch ein Gutachter, der die Schuldfähigkeit dieses ehemaligen Bodyguards beurteilen soll.

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