Düsseldorf Erpressung von Pausenbroten: Schüler müssen arbeiten

Düsseldorf · Zum Arbeiten verpflichtet hat das Amtsgericht gestern zwei Schüler (16/17), die laut Geständnissen rund ein Jahr lang in einer Benrather Schule ihre Klassenkameraden um Münzen oder Pausenbrötchen erpresst hatten. Wie die Angeklagten in dem nicht öffentlich geführten Prozess zugaben, hatten sie unter Androhung von Schlägen den Mitschülern immer wieder Münzbeträge zwischen ein und zwei Euro abgepresst oder deren Pausenbrote.

Angeklagt waren 99 Fälle des räuberischen Diebstahls, aber nach Anhörung von Zeugen und den Angeklagten ging die Richterin von deutlich weniger Taten aus. Mit seinen Forderungen und mit martialischem Auftreten hatte das Duo demnach Mitschüler ab Sommer 2015 rund ein Jahr lang nahezu täglich unter Druck gesetzt, ihnen entweder Bargeld zum Essenskauf zu geben oder sie mit mitgebrachten Broten zu verköstigen.

Der jetzt 17-Jährige hat zwanzig Taten eingeräumt, sein ein Jahr jüngerer Kumpan gab zehn Taten zu. Beide mussten nach Bekanntwerden der Vorfälle die Benrather Schule verlassen, setzten ihre Ausbildung inzwischen an anderen Schulen fort. Der Ältere muss für zwanzig zugegebene Erpressungen jetzt 50 Sozialstunden leisten, der Jüngere muss für zehn Taten nun 30 Stunden arbeiten.

(wuk)
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