Düsseldorf Energiewende vom Sofa aus

Düsseldorf · Das Klima und die eigene Geldbörse schonen - wie das funktionieren soll, demonstrierte Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Montag. Zusammen mit der Verbraucherzentrale, dem Mieterbund und der Wohnungswirtschaft besuchte er ein Pilotprojekt in Mörsenbroich auf der Säckingerstraße.

Dort wurden alle zwölf Parteien eines Mietshauses mit neuen Thermostaten ausgestattet. Diese lassen sich vom Mieter so programmieren, dass die Heizkörper in der Wohnung zu bestimmten Zeiten warm oder kalt werden.

"Das hat den Vorteil, dass man die Wohnung im Winter nicht den ganzen Tag heizen muss, nur um abends nach Feierabend nicht frieren zu müssen", erklärt Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale. Das Projekt solle den Mietern zeigen, dass sie Akteure, nicht Leittragende der Energiewende seien. Die programmierbaren Thermostate lassen sich jedem Tagesablauf anpassen.

"Gleichzeitig kann man auch spontan vom Sofa aus, die Heizung in der Küche abstellen", sagt Schuldzinski. Mieter könnten sich durch das Energiesparen am Klimawandel beteiligen.

"Wenn Vermieter ein Haus modernisieren, wird es zwar energieeffizienter, doch automatisch auch teurer für den Mieter", erklärt Alexander Rychter von der Wohnungswirtschaft. Die Thermostate hingegen kosten zwischen 10 und 25 Euro pro Heizkörper, Rychter empfiehlt jedoch: "Fragen sie den Vermieter, ob er die Hälfte der Kosten übernimmt, wenn sie im Gegenzug die Thermostate beim Umzug nicht entfernen."

Die Installation der neuen Thermostate soll einfach sein, Umweltminister Remmel probiert es am Kampagne-Stand selber aus - eine Sache von zwei Minuten. Durchschnittlich spare ein Haushalt, nach Angaben der Verbraucherzentrale, zehn Prozent Energie und damit Geld im Jahr.

Am Aktionsstand der Verbraucherzentrale fanden sich gestern auch Mieter aus der Nachbarschaft ein. Zwar hatten sie bezüglich der Rentabilität der Thermostate noch Bedenken, schienen von dem Pilotprojekt aber grundsätzlich angetan.

(lkl)
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