Überfüllte Busse Eltern sauer auf Rheinbahn

Düsseldorf · Die Schulpflegschaftsvorsitzenden der beiden Kaiserswerther Gymnasien fürchten um die Kinder: Zur Mittagszeit seien die Busse viel zu voll, um sicher zu sein. Die Fahrer zeigten sich überfordert. Die Rheinbahn sucht eine Lösung.

Mittags zwischen 13 und 15 Uhr herrscht in Kaiserswerth Ausnahmezustand. Dann ist die Schule zu Ende, und die Schüler der beiden großen Gymnasien treten ihren Heimweg an. Die meisten von ihnen nehmen Busse und Bahnen, viele fahren in die umliegenden Städte wie Ratingen, Duisburg und Mettmann.

Jetzt sprechen die Elternvertreter des Suitbertus- und des Fliedner-Gymnasiums von unhaltbaren Zuständen wegen überfüllter Busse, überforderter Fahrer und nervender Fahrplanänderungen. Sie fordern die Rheinbahn auf, Abhilfe zu schaffen.

"Morgens und mittags sind gerade die Busse so überfüllt, dass wir die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewährleistet sehen", sagt Katharina von Croy, Schulpflegschaftsvorsitzende des Suitbertus-Gymnasiums. "Außerdem stimmen seit einer Fahrplanänderung die Anschlüsse zwischen den Linien nicht mehr, so dass Schüler bis zu 30 Minuten warten müssen." Das sei vor allem nach einem langen Tag wegen der Umstellung aufs Turbo-Abi nicht zumutbar, ergänzt Elke Diederich von der Schulpflegschaft des Theodor-Fliedner-Gymnasiums in einem Schreiben an die Rheinbahn, das der RP vorliegt.

Darin fordern die Elternvertreter größere (Gelenk-)Busse und Einsatzfahrzeuge, die dieselben Strecken fahren wie die Linienbusse. "Es kommt inzwischen immer wieder vor, dass Busse einfach an den Haltestellen weiterfahren, weil der Fahrer sich nicht in der Lage sieht, weitere Kunden aufzunehmen", so von Croy. "Manchmal wollen die Kinder aber auch aussteigen, was dann nicht geht." So steigen die Suitbertus-Schüler beispielsweise am Klemensplatz in den Bus, der damit voll ist. "Die Fliedner-Schüler zwei Haltestellen weiter haben keine Chance mehr zuzusteigen."

Bei der Rheinbahn ist das Problem bekannt, man sei auf der Suche nach Lösungen, heißt es. "Wir werden in diesen Tagen Gespräche mit dem Schulleitungen anfragen", so Sprecher Georg Schumacher. Größere Busse einzusetzen, kostet nach seinen Worten "ein Vermögen"; das müsse gut überlegt sein.

Er fordert außerdem mehr Disziplin von den Schülern: Oftmals sei durchaus noch Platz im hinteren Teil des Busses, nur würden die Kinder nicht nach hinten durchgehen.

Er spricht auch von Rivalitäten zwischen den Schülerschaften: "Die einen blockieren die Türen, damit die anderen nicht reinkönnen." Die Fahrplanänderungen, die den Heimweg Richtung Ratingen erschwerten, seien zwar von den Schülern so gewünscht gewesen, aber durchaus auch wieder "kassierbar", so Schumacher.

Gespräche würden die Elternvertreter begrüßen. Mit Formbriefen — wie bisher — wollen sie sich nicht mehr begnügen.

(RP)
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