Düsseldorf Eltern helfen beim Offenen Ganztag

Düsseldorf · An der KGS Unter den Eichen in Gerresheim arbeiten Eltern, Schulleitung, Lehrer und Erzieher eng zusammen.

Noch vor einiger Zeit löste das Thema Offener Ganztag bei Eltern von Düsseldorfer Grundschülern vor allem Unmut aus. Einer der Kritikpunkte: Die Kinder würden am Nachmittag dort nur verwahrt, aber nicht richtig gefördert. Doch zwischenzeitlich hat sich einiges getan, wie die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (eds) festgestellt hat. "Wenn sich die Eltern engagieren, dann steigt auch die Zufriedenheit", sagt Thomas Rahm, der bei der eds eine Gruppe zum Offenen Ganztag (OGS) leitet.

Diese Erfahrung haben auch die Eltern der Schüler der KGS Unter den Eichen gemacht. Nachdem dort viele mit der Umsetzung des Offenen Ganztags unglücklich waren, vor allem, weil ständig Mitarbeiter wechselten und das Personal zu knapp bemessen war, wurden die Eltern aktiv. Eine kurzerhand gewählte OGS-Pflegschaft machte sich zusammen mit der Schulleitung auf die Suche nach einem neuen Träger. "Wir hatten großes Glück, unsere Schulleitung und das Kollegium sind außerordentlich engagiert", sagt Henning Goebel, Schulpflegschaftsvorsitzender und Mitglied der OGS-Pflegschaft. Schließlich sei es nicht überall selbstverständlich, dass sich eine Schulleitung auch für den Offenen Ganztag verantwortlich fühlt. Zusammen entwickelte man einen Anforderungskatalog und ließ mehrere Träger ihre Konzepte präsentieren. Gemeinsam entschied man sich dann für die Katholischen Jugendwerke als neuem Träger. "Das Angebot überzeugte durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System, ein gutes internes Fortbildungssystem und gute Personalplanung", sagt Goebel.

Eine Steuerungsgruppe von drei Eltern, der Schulleitung und drei Lehrerinnen begleitete den Trägerwechsel. Nun setzt sich die Gruppe gemeinsam mit der OGS-Leitung für die Verzahnung von Schule und OGS ein. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist das Ziel. "Dass die Zusammenarbeit funktioniert, hat viel mit Wertschätzung zu tun", sagt Köttendorfer. "Wir gehen offen miteinander um, gehen Konflikte konstruktiv an. Aber nur, wenn man sich besser kennt, hat man auch eine andere Basis."

Das gilt auch für die Arbeit der Erzieher. "Soziale Berufe haben mit Teamarbeit zu tun", sagt Biljana Josipovic, Leiterin der OGS. Und Teamarbeit benötige Zeit und Kontinuität. Schließlich müssen – besonders bei den Erstklässlern – Beziehungen zwischen Erziehern und Schülern erst aufgebaut werden. Auch dass Erzieher und Lehrer im engen Austausch stehen, ist wichtig. Vor allem für die Gestaltung der Lernzeit, die Erzieher und Lehrer im Wechsel leiten. "Unsere Wunschvorstellung ist, dass die Lernzeit zur individuellen Förderung wird", sagt Köttendorfer. Seit einiger Zeit halten Lehrer und Erzieher daher auch Wissenswertes zur Arbeit der einzelnen Kinder in einem Logbuch fest.

Wenn die Lernzeit vorüber ist, können die Kinder um 15 Uhr abgeholt werden. Viele entscheiden sich aber, zu einer der 23 angebotenen Arbeitsgemeinschaften (AG) zu gehen. Besonders angesagt sind die Sport AG, wie die von Jonas Jöhnke (29) vom Verein der Giants, der den Kindern Basketball beibringt. "Dort können sich die Schüler nach dem Unterricht und der Lernzeit auspowern", sagt Köttendorfer.

(RP)
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