Düsseldorf Elektroräder können in Biergärten auftanken

Düsseldorf · E-Bikes werden immer populärer: Rund 2,1 Millionen Elektroräder waren 2014 in ganz Deutschland unterwegs, ein europaweiter Spitzenwert. Besonders in Ballungsräumen wie Düsseldorf - mit viel Verkehr und dauerhaft verstopften Straßen - haben die Zweiräder immer mehr Fans. Darauf reagieren Unternehmen und Stadt - auf unterschiedliche Weise fördern sie den Ausbau der Elektromobilität. Das gemeinsame Ziel: die Kohlendioxid-Emissionen sollen sinken. Schließlich ist es das erklärte Ziel der Landeshauptstadt, bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu sein.

 (v.l.) Stadtwerke-Chef Udo Brockmeier, Umweltdezernentin Helga Stulgies und Gastronom Jürgen Wahl (Zicke).

(v.l.) Stadtwerke-Chef Udo Brockmeier, Umweltdezernentin Helga Stulgies und Gastronom Jürgen Wahl (Zicke).

Foto: hjba

So möchte die Initiative Seestern, die die Interessen des Firmenstandorts im Linksrheinischen vertritt, die dortigen Unternehmen dazu bewegen, vermehrt Dienstfahrräder anzubieten. Bei einem Ortstermin zeigten Sprecher der Initiative, was in Sachen E-Bike alles geht. Sie präsentierten ein Exemplar mit Namen "Monster-Bike". So breit wie eine Handfläche sind seine Reifen, das Gestell ist eindrucksvoll robust. Ein sportliches Mountainbike, will man meinen. Und doch handelt es sich um ein waschechtes Elektrofahrrad. Die Initiative hat zur Probefahrt eingeladen. Sie will die Bandbreite des E-Bike-Marktes demonstrieren. Für die Sprecher der Initiative steht fest: Ein Dienstrad im Gegensatz zum Dienstwagen weist etliche Vorteile auf. Die Umwelt werde geschont, Kosten vermieden und die eigene Gesundheit gefördert. Damit das für die Unternehmen noch attraktiver wird, bieten die E-Bike-Hersteller Rahmenverträge für Leasingangebote an. Interessenten können die Räder dann - ähnlich wie bei einem Dienstwagen - leasen.

Auf den Trend reagieren auch die Stadtwerke Düsseldorf. Gestern weihten Umweltdezernentin Helga Stulgies und Stadtwerke-Chef Udo Brockmeier die erste von insgesamt fünf "Stromtanken" für diese Art von Rädern ein. Dem Geschäftsführer des Bistros "Zicke", Jürgen Wahl, übergaben die beiden eine komplette Ladestation. Diese steht fortan vor dem Lokal mit Biergarten an der Bäckerstraße. Vier Elektroräder können hier gleichzeitig aufgeladen werden. Dafür müssen die Nutzer nichts bezahlen. Die Kosten für den Ladevorgang übernimmt das Bistro. "Eine vollständige Ladung eines E-Bikes kostet den Betreiber gerade mal zehn Cent", erklärt Pascal Specht vom Projekt Elektromobilität der Stadtwerke. Auch die kurze Aufladungszeit von drei bis vier Stunden sei für E-Biker interessant. "Damit kommt man dann rund 60 bis 80 Kilometer weit", ergänzt er. Bisher stehen vier weitere "Stromtanken" vor Lokalen: Vor Peters Biergarten (Am Kleinforst 275), dem Landhotel "Am Zault" (Gerresheimer Landstraße 40), Brand's Jupp (Kalkstraße 49) und KCD Essen & Trinken (Fährstraße 253a). "Das Ziel ist, noch in diesem Jahr 20 Ladestationen vor Biergärten aufzubauen, um die großen Radfahrerknotenpunkte abzudecken", sagt Stulgies.

Die Produktion einer so genannten "Stromtanke" kostet 650 Euro. "Ein überschaubarer Preis", meint Specht.

(RP)
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