Mein Laden Eisfachmann backt auch Kuchen

Düsseldorf · Nach den Herbstferien beginnt die Winterzeit im Eiscafé an der Luegallee.

 Giuseppe Traina stellt sich in seiner Eisdiele innerlich bereits auf die nahende Weihnachtszeit ein.

Giuseppe Traina stellt sich in seiner Eisdiele innerlich bereits auf die nahende Weihnachtszeit ein.

Foto: hiw

Oberkassel Giuseppe Traina ist fleißig. Schon frühmorgens steht er auf und fährt in seine Willicher Eisküche. Dort beginnt er sein Eis herzustellen, auf das seine Gäste in seinem Café "Dolceria" an der Luegallee 11 schon warten. "Handwerk kostet Zeit", erklärt er den frühen Tagesbeginn. "Ich stelle alle Zutaten selbst her und verwende nur natürliche Produkte." Stolz ist er vor allem auf sein Haselnuss-Eis. "Ich röste die Nüsse und mahle sie zu einem feinen Pulver." Ein spezielles Verfahren, dass er selbst entwickelt habe. Brandneu ist sein Pistazien-Eis, das so aufwendig ist, das es pro Kugel für 1,80 Euro verkauft wird, während die anderen Sorten mit 1,10 Euro über die Eis-Theke gehen.

Die Eis-Zeit neigt sich nun aber dem Ende zu. Nach den Herbstferien werden ihr weihnachtliches Gebäck, Zimt und Kardamom den Rang ablaufen. Doch Traina hat längst einen Plan, wie er über den Winter kommt. "Die Eispalette wird reduziert, geht in den Winterschlaf", sagt er und lacht. "Ich setze auf Kaffee und Kuchen, ohne mein Eisangebot komplett einzustellen." Sein Geschäft öffne er dann statt 11 erst um 14 Uhr (bis 21 Uhr). Und ab 16 oder 17 Uhr soll eine kleine Weinkarte die Kunden bei Laune halten - mit Brot, Schinken und Käse.

Das ist neu in der kleinen Dolceria, neu für den rührigen Geschäftsmann aber ist das Thema Kuchen nicht. Denn sein Vater betreibt eine Konditorei in Sizilien. "Ich habe oft dort ausgeholfen", sagt er, der zwar in Neuss geboren wurde, aber die Schule in Sizilien besuchte und sich dort auch nach seiner Militärzeit mit einem Café selbstständig gemacht hatte. 1998 kam er zurück nach Deutschland und hat sich in Neuss eine Existenz aufgebaut. Vor sieben Jahren übernahm er das ehemalige Café "Orlita" und entwickelte es zu einem beliebten Treffpunkt in Oberkassel.

Die Beziehung zu den Kunden ist eng. "Bleibst Du heute hier?", fragen sie oft, und wenn sie eine negative Antwort bekommen, verschieben sie ihren Besuch auf den nächsten Tag. Das alles freut den 42-Jährigen, der für sein Handwerk lebt und schwärmt. "Ich bin entweder in der Eisküche oder im Laden." Unterstützung bekommt er von Lucia, seiner einzigen Angestellten. So hat er dann doch mal Zeit für seine Söhne Fabio (6) und Mattäo (2). Denn auch seine Frau steht als Juristin im Berufsleben. "Wenn meine Familie glücklich ist, dann kann ich gutes Eis und Kuchen machen."

(RP)
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