Düsseldorf Einmal Prinzessin sein

Düsseldorf · Erster Schönheitssalon vor allem für Mädchen: Sandra Öngür und Michaele Mokwa wollen Träume erfüllen.

 Spieglein, Spieglein: Sandra Öngür frisiert die achtjährige Allegra.

Spieglein, Spieglein: Sandra Öngür frisiert die achtjährige Allegra.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wellness, Pflege, Party: Sandra Öngür und Michaele Mokwa haben in Düsseldorf den ersten "Kids Spa" für Mädchen im Alter von fünf bis zwölf Jahren eröffnet. Auf dem Schönheitsprogramm für das Metropolen-Girl stehen unter anderem Gesichts-, Hand- und Fußpflege sowie Verwöhn- und Event-Specials wie "Best Friends"- oder Prinzessinnen-Geburtstagspartys. Gebadet wird im Spa nicht, ledigleich Hände und Füße können ins Nass getunkt werden. Sollten die Lauras und Julias ihr Sparschwein für den Beauty-Spaß plündern, sind sie beim Startangebot mit zehn Euro für Gesichtsreinigung und -massage dabei.

Schminktische: weiß. Bademäntel: rosa. Nagellack, Accessoires und sogar die Süßigkeiten in der Candybar: selbstverständlich im rosa-weißen Farbmix. Im Regal steht ein "Handbuch für Prinzessinen". So könnte es bei Prinzessin Lillifee aussehen. Das Konzept ist klar: Der kleine Salon an der Pionierstraße ist verspielt eingerichtet, im sogenannten Vintagestil. Wer den Salon betritt, bemerkt zudem exotische Düfte, eine Mischung aus Vanille, Kokos, Erdbeere und Himbeere.

Vor dem Spiegel sitzt Allegra (8) und lässt sich von Michaele Mokwa die Fingernägel lackieren, in einem zarten Rosaton, passend zu ihrer rosafarbenen Strickjacke. "Das ist meine Lieblingsfarbe", sagt sie. Ihre Mutter Aldona Ulanowski schaut sich derweil den Salon etwas genauer an. "Ich finde die Geschäftsidee gut, es wird etwas Neues für Mädchen geboten. Sie können hier Spaß haben und sich verkleiden", sagt sie und fügt hinzu: "Wir haben schon verschiedene Dinge gemacht, etwa Ponyreiten." Sie fände es jedenfalls okay, wenn sich Mädchen in diesem Alter schon mal hübsch machen lassen. "Beauty-Salon spielen sie ja schon in dem Alter."

Für die beiden Inhaberinnen von "Miss Cherry Coco" ist eines besonders wichtig: "Wir wollen, dass sich die Mädchen bei uns wohlfühlen, dem Alltag entfliehen können, einfach mal Prinzessin sein dürfen, alles ohne Druck", betont die 35-jährige Sandra Öngür , die eine vierjährige Tochter hat. Ihre Geschäftspartnerin nickt zustimmend. Die Idee, einen Kids Spa zu eröffnen, hatte Michaele Mokwa im vergangenen Jahr. "Ich sah eine Reportage über Kinder-Beautysalons in den USA. Die Idee fand ich gut und zusammen überlegten wir, wie wir das Konzept hier umsetzen könnten", so die 25-Jährige. Logo und Name des Salons standen schnell fest, es sollte etwas mit einer Kirsche sein.

Den amerikanischen Schönheitswahn empfinden die beiden Bürokauffrauen aber als übertrieben. Sie böten daher eine softe Variante eines Beauty-Kids-Salons an, verzichteten auf Make-up für Kinder und Haarefärben. "Das wollen wir nicht", sagt Öngür . Auf die Qualität der Produkte legen sie Wert: Es sei alles gut verträglich, natürlich, ohne Schadstoffe. So auch der eigens kreierte Lippenbalsam mit Kokos und Kirschen-Logo.

Bevor es mit dem Salon losging, nutzte das Duo Öngürs Tochter Leni und deren Kita-Gruppe als Testkunden. "Die Kinder hatten wirklich Spaß. Da wussten wir, dass es richtig ist." Übrigens: Jungs sind willkommen, es gibt auch alles in blau.

(RP)
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