Düsseldorf Eine Fahrt mit der Buslinie 833

Düsseldorf · Die Buslinie, die durch Oberkassel, Niederkassel und Lörick bis nach Neuss fährt, führt zu Beschwerden. Der Bus sei oft zu spät oder falle ganz aus, sagen Fahrgäste. Ob das stimmt, hat unsere Reporterin überprüft.

 Die Buslinie 833 fährt durch Ober- und Niederkassel bis nach Lörick und zum Nikolaus-Knopp-Platz. Am Barbarossaplatz steht RP-Reporterin Alessa Brings und wartet auf den Bus, um mit ihm bis zur Endhaltestelle und zurück zu fahren . Der Bus kommt an diesem Tag nur zwei Minuten zu spät.

Die Buslinie 833 fährt durch Ober- und Niederkassel bis nach Lörick und zum Nikolaus-Knopp-Platz. Am Barbarossaplatz steht RP-Reporterin Alessa Brings und wartet auf den Bus, um mit ihm bis zur Endhaltestelle und zurück zu fahren . Der Bus kommt an diesem Tag nur zwei Minuten zu spät.

Foto: Andreas Bretz

Nur zwei Minuten zu spät rollt der Bus um die Kurve und hält an der Haltestelle Barbarossaplatz. Es ist 12 Uhr mittags, genauer gesagt 12.02 Uhr. Alle zwanzig Minuten fährt die Buslinie 833 am Barbarossaplatz los. Sie fährt täglich von Oberkassel durch Niederkassel bis zur Haltestelle Neuss am Kaiser. Doch direkt mehrere Beschwerde-E-Mails zu der Buslinie haben die Rheinische Post erreicht. Die Buslinie 833 sei ständig unpünktlich oder fiele ganz aus, schrieben Düsseldorfer.

Heute hält der Bus jedoch am Barbarossaplatz und fährt mit seinen zwei Minuten Verspätung weiter Richtung Belsenplatz. Dort und an der Arnulfstraße steigen weitere Fahrgäste ein. Viele Senioren sitzen neben ein paar Schulkindern im Bus. Und dann beginnt der Teil der Strecke, der leicht zu Verwirrung führen kann: die Umleitung. Das Problem ist: Wer nichts von ihr weiß, ist durch die neue Strecke, aber die gleichgebliebenen Haltestellennamen irritiert. "Johannsenstraße", sagt die freundliche Automatenstimme, und der Bus hält an einer improvisierten Haltestelle, ein paar Straßen weiter weg als sonst. Keiner steigt ein. Es folgen die Haltestellen Kanal- und Heinsbergstraße. Niemand möchte aussteigen. Wahrscheinlich weiß außer dem Busfahrer keiner, wo er gerade ist.

Damit der Busfahrer das weiß, wurden die engen Straßen extra grell und gelb bemalt. "BUS", steht in großen Buchstaben auf dem Boden, und der Fahrer lenkt die 833 den Schriftzug entlang. Auch ein paar Busreisende scheinen die Markierungen gesehen und richtig gedeutet zu haben. Sie warten an der Ersatzhaltestelle und steigen ein.

Nach der Haltestelle An der Apfelweide nimmt der Fahrer seine gewohnte Route wieder auf. Die Umleitung ist vorbei. Die Fahrgäste scheinen sich ein wenig zu entspannen. An der Linnicherstraße steigen sie teilweise aus. Da wissen sie ja wieder, wo sie sind.

Mittlerweile hat der Bus vier Minuten Verspätung. Nach und nach werden die Fahrgäste immer weniger. An der Haltestelle Löricker Straße hat er fünf Minuten Verspätung. Dafür steigen vier neue Leute ein.

Diese Fahrt geht nur bis zum Nikolaus-Knopp-Platz. Als der Bus die Endhaltestelle erreicht, sitzen nur noch drei Fahrgäste im Bus. Der Rest ist zuvor an anderen Haltestellen ausgestiegen. Man merkt, dass der Bus wesentlich leerer wird, je näher er der Endhaltestelle kommt. Die meisten Menschen steigen am Strandbad Lörick aus. Der Busfahrer selbst gönnt sich nach der Fahrt erst einmal eine Zigarette. Eine Minute hat er wieder aufgeholt. Vier Minuten Verspätung - für Düsseldorfer Verhältnisse ist das fast noch im Rahmen. Das sieht der Fahrer, der vom Nikolaus-Knopp-Platz zurück nach Oberkassel fährt, anscheinend anders. Die Tickets der fünf Fahrgäste, von denen vier Schulkinder sind, möchte er nicht sehen und winkt alle hektisch durch. "Schneller, kommt schneller rein", sagt er und fährt los, noch ehe einer einen Sitzplatz erreicht hat. Dabei hat er auch nur zwei Minuten Verspätung. Aber er hat es eilig. Vielleicht wurde er heute bereits von wütenden Düsseldorfern zur Rede gestellt, gefragt, warum das denn so lange dauere, wieso es denn immer Verspätungen gebe. Busfahrer zu sein, ist bestimmt hart.

An der Haltestelle Löricker Straße möchten zwei Kinder aussteigen. Ab dem Büttgenweg steigen dann die ersten neuen Fahrgäste ein. Bis dahin war es leer und ruhig im Bus. Die Fahrgäste beschäftigten sich meistens mit ihrem Smartphone. Langsam füllt sich der Bus, was zur Folge hat, dass der Fahrer nicht mehr so schnell fahren kann, wie er wohl gerne würde. Das macht aber nichts. Seine Vorarbeit trägt Früchte. Der Bus erreicht den Barbarossaplatz auf die Minute pünktlich. Auf der Internetseite der Rheinbahn steht, dass die 833 ein Jahr lang eine Umleitung fahren müsse. Die Quirinstraße müsse aufgrund von Kanalbauarbeiten gesperrt werden. In Richtung Nikolaus-Knopp-Platz fahre der Bus zwischen den Haltestellen Arnulfstraße und An der Apfelweide die Umleitung. Ob diese jedoch an der Verspätung der Busse schuld ist, kann nicht nachgewiesen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort