Düsseldorf Ein Süßigkeitenautomat anderer Art

Düsseldorf · Faire Produkte im St. Ursula Berufskolleg - das bietet der "Fair-o-mat".

 Viktoria Bohr (v.l.), Jennifer Bosch, Lea Jürgens, Gifty Adonaah, Lehrer Andreas Prokopf, Carsten Fassbender

Viktoria Bohr (v.l.), Jennifer Bosch, Lea Jürgens, Gifty Adonaah, Lehrer Andreas Prokopf, Carsten Fassbender

Foto: Anne Orthen

STADTMITTE (jpk) Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit und eines Schüleraustausches nach Polen wurde gestern am St. Ursula Berufskolleg der "Fair-o-mat" eingeweiht. Ein Süßigkeitenautomat, der vor allem eines ist: ökologisch. Er benötigt weder Kühlung, noch Strom, er funktioniert rein mechanisch. Zudem ist er gefüllt mit fair gehandelten Produkten. Für Preise zwischen 50 Cent und zwei Euro sind Sesamschnitten, Fruchtriegel, Schokolade und Pfefferminzbonbons zu kaufen. Bestückt wird der Automat von der Schülerin Kimberley Krüger. Ihre Mutter ist Inhaberin des Fair-Trade-Ladens "El Martin" in Pempelfort.

Initiiert wurde das Projekt von Religionslehrer Andreas Prokopf. Dieser kümmert sich um den Polenaustausch und ist bei seiner Suche nach finanzieller Unterstützung auf das UN-Angebot Biologische Vielfalt gestoßen. Es unterstützt Schülerreisen, die einen nachhaltigen Gedanken verfolgen. "Im ersten Moment passt das nicht zusammen, aber man kann Umweltschutz und Reisen gut kombinieren. Deshalb sind wir dieses Jahr mit dem Bus nach Polen gereist. Zwar dauerte das 18 Stunden, aber der ökologische Fußabdruck war zehnmal geringer als bei einem Flug", sagt Prokopf.

Parallel wurden Projektarbeiten zu Themen wie Müllentsorgung, Upcycling (Wiederverwertung scheinbar nutzloser Stoffe) und Foodsharing durchgeführt. Dabei entstand auch die Idee für den Fair-o-mat. "Etwas vor Augen zu haben, hat eine viel größere Wirkung als jede Theorie", so Prokopf. Der Clou: Fair-o-maten werden nicht neu gebaut. Vielmehr sammelt das Team aus Castrop-Rauxel alte mechanische Automaten aus ganz Europa und baut diese um. Die Maschine im Berufskolleg stammt aus Bologna, Italien. Dort stand sie 25 Jahre lang am Bahnhof.

Schülerin Viktoria Böhr findet die Aktion gut: "Wenn man darüber nachdenkt, dass in 40 Jahren alle Rohstoffe verbraucht sein könnten, bekommt man Angst."

(RP)
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