Düsseldorf Ein Polizist mit viel Bürgernähe

Düsseldorf · Wolfgang Stahl ist der neue Bezirksdienstbeamte für Lohausen und Stockum. Er ist oft der erste Ansprechpartner für die Bürger und viel in den Stadtteilen unterwegs.

 Wolfgang Stahl sehen die Bürger von Lohausen und Stockum seit einiger Zeit häufiger. Bis zu zehn Kilometer am Tag legt er dort zurück.

Wolfgang Stahl sehen die Bürger von Lohausen und Stockum seit einiger Zeit häufiger. Bis zu zehn Kilometer am Tag legt er dort zurück.

Foto: Andreas Bretz

Seit kurzem ist die Dienststelle von Hauptkommissar Wolfgang Stahl die Polizeiwache in der Friedrich-von-Spee-Straße in Kaiserswerth. Den 41-Jährigen wird der Bürger dort aber wenig antreffen, denn er ist Bezirksdienstbeamter und daher viel in seinem Einsatzgebiet unterwegs, also in ganz Lohausen und Teilen von Stockum. Fast täglich durchquert er sein Revier mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß, ist teilweise zehn Kilometer unterwegs. Dabei trägt er immer Uniform, damit er von den Bürgern leicht erkannt werden kann. Diese können dann den Beamten direkt ansprechen, auf Probleme aufmerksam machen und um Hilfe bitten.

"Für mich ist das der ideale Job, denn ich bin kontaktfreudig und ein offener Mensch. Zudem besteht dabei für mich die richtige Mischung aus Büroarbeiten und Außendienst", sagt Stahl. Mit seinem Einsatzgebiet muss er sich nicht mehr vertraut machen, denn in den vergangenen zwölf Jahren hat er in der Flughafenwache gearbeitet, war somit auch in den nördlichen Stadtteilen im Einsatz. "Die kenne ich wie meine Westentasche", sagt der Polizist. Noch unbekannt sind ihm hingegen die Menschen, die dort wohnen und arbeiten. Deshalb gehört es im Moment zu seinen Hauptaufgaben, sich im Stadtteil bekannt zu machen. Dafür hat er bereits verschiedene Einrichtungen aufgesucht, und weitere werden folgen. Den Lokalpolitikern hat er sich beispielsweise bei einer Sitzung der Bezirksvertretung 5 vorgestellt und an einer Sitzung im "Welcome-Point" der Flüchtlingshilfe in Stockum teilgenommen. "Ich lerne aber auch viele Personen bei Einsätzen kennen, beispielsweise bei der Begleitung des Martinszuges oder beim Fahrradtraining an der Grundschule. Inzwischen werde ich schon mit Namen begrüßt."

Besonders gerne arbeitet Stahl mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Als dreifacher Vater weiß er, wie er mit diesen umgehen muss, um ihnen etwa richtiges Verhalten im Straßenverkehr beizubringen. "Meine ganze Arbeit ist aber insgesamt sehr abwechslungsreich und spannend." Die Hauptaufgaben eines Bezirksbeamten sind, Präsenz in den Straßen zu zeigen, Ansprechpartner zu sein und präventiv in den Bereichen Verkehr und Kriminalität zu wirken. Er muss aber auch Haftbefehle vollstrecken, die Aufenthaltsorte von Personen ermitteln, Rückkehrverbote nach häuslicher Gewalt überwachen, Schulwege sichern und den Kontakt zu Flüchtlingsunterkünften halten - dies sind nur einige Beispiele für die vielseitigen Einsatzbereiche. "Und dann gibt es ja auch immer wieder noch Sondereinsätze, zum Beispiel bei den Demonstrationen der Dügida oder bei großen Messen oder Fußballspielen", sagt Stahl. Zudem vertritt er zeitweise auch Klaus Luberichs und Hans-Michael Draheim, seine beiden Kollegen der Kaiserswerther Wache, die für die anderen Stadtteile im Stadtbezirk 5 zuständig sind.

Von seinem Einsatzgebiet hat er bisher einen positiven Eindruck. "Aus meiner Sicht ist Lohausen, wenn man den Flughafen ausklammert, eher unauffällig. Ich mag es heimelig und die ländlichen Strukturen. Dort kann ich mir gut einen Überblick verschaffen." Von seinem Dienst erholt er sich beim Sport, und wenn er mal richtig abschalten muss, schwingt sich der Beamte auf sein Motorrad, eine KTM, und fährt in die Eifel oder das Bergische Land. "Ich bin ein leidenschaftlicher Motorradfahrer."

(RP)
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