Düsseldorf Düsseldorfer vergolden Papst-Herz

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Heribert Klein sammelte mit Holz-Herzen bislang 670.000 Euro. Die Dominikaner sorgten jetzt für päpstlichen Segen.

 Dominikaner-Pater Elias Füllenbach und Initiator Heribert Klein (v. l.) mit dem von Papst Franziskus signierten Herzen.

Dominikaner-Pater Elias Füllenbach und Initiator Heribert Klein (v. l.) mit dem von Papst Franziskus signierten Herzen.

Foto: Andreas Bretz

Heribert Klein weiß, wie man Ideen bestmöglich vermarktet. Viele Jahre managte er die Kommunikation der Düsseldorfer Commerzbank. In dieser Zeit entdeckte er eine Leidenschaft, von der seit 15 Jahren Kinder auf der ganzen Welt profitieren. Der 67-Jährige lässt Künstler einfache Holzherzen gestalten, versteigert die Exemplare im Anschluss für den guten Zweck. Ein überaus erfolgreiches Projekt. 670.000 Euro sammelte Klein im Laufe der Jahre mit Hilfe seiner teils prominenten Förderer, zu denen beispielsweise Günther Uecker und Frank-Walter Steinmeier zählen. Schulen in Afrika wurden davon gebaut, immer wieder profitieren Opfer großer Katastrophen von dem Düsseldorfer Projekt. In diesem Jahr werden es die Erdbeben-Opfer in Nepal sein.

Für diese Leistung erhielt Klein jetzt eine lang ersehnte Anerkennung aus Rom. In dem von ihm ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit unterschrieb Papst Franziskus eines der bekannten Holzherzen. "Auf allen Kanälen hatte ich vergeblich versucht, ihn dafür zu gewinnen", sagt Klein. Geholfen hat ihm schließlich Dominikaner-Pater Elias Füllenbach. Bei einer Audienz in Rom sprach der Prior des Altstadt-Klosters den Pontifex und seinen argentinischen Prälaten Guillermo Karcher an. Die Bitte des Ordensmannes fand jetzt Gehör. Möglicherweise auch, weil es mit Benedikt XVI bereits ein prominentes Vorbild gibt. Der emeritierte Papst aus Deutschland würdigte vor wenigen Jahren das Engagement des Düsseldorfers mit seiner Signatur. In der für ihn typischen, beinahe winzig wirkenden Schrift. Zumindest in Sachen Schriftgröße orientierte sich Franziskus an seinem Vorgänger. "Mit Blick auf Deutschland hat er Franziskus zwar auch sehr klein, dafür aber mit ,k' geschrieben, üblicherweise wählt er ein ,c'", sagt Pater Elias. Nicht ohne Bauchgrimmen vertraute er die wertvolle Fracht beim Rückflug seinem großen Koffer an. "Für das Handgepäck ist das Herz zu groß, um so erleichterter war ich, als der Koffer nach Rückkehr heil über das Gepäckband am Düsseldorfer Flughafen rollte", erinnert sich der Dominikaner.

Das zweite von Klein generierte Papst-Herz wird nicht versteigert. Es soll seinen Ehrenplatz in der Dorfkirche in Filzmoos im Salzburger Land finden. "Dort wurde vor anderthalb Jahrzehnten die Idee geboren, ein internationales Hilfsprojekt für Kinder in Not unter dem Namen ,Ein Herz für Unicef' auf den Weg zu bringen", erinnert sich Klein. In seinem Urlaub hatte der Banker auf einer Alm in 1400 Meter Höhe bei dem Holzschnitzer Stefan Gappmaier das erste einfache Herz aus Fichtenholz entdeckt.

Neben der Papst-Unterschrift wird das Franziskus-Herz immer auch eine sichtbare Erinnerung an Düsseldorf mit sich herumtragen. Denn eine der letzten Auszubildenden im selten gewordenen Beruf des Vergolders, Fabiana Capoti Serrano, schmückte es mit einem Rand aus echtem Blattgold. "Für uns war das eine besondere Ehre", sagt Friedrich Conzen junior, in dessen Kunst Service die spanischstämmige Düsseldorferin arbeitet.

(jj)
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