Düsseldorf Düsseldorfer lieben Pizza Margherita

Düsseldorf · "Du bist, was du isst" - so vielfältig wie die Bewohner der Landeshauptstadt, sind auch ihre Essensgewohnheiten. Doch was sind die Lieblings(bestell-)gerichte der Düsseldorfer? Wir haben bei den großen Lieferdiensten nachgefragt.

 Pizza wurde am häufigsten bestellt.

Pizza wurde am häufigsten bestellt.

Foto: RPO A.Peters

Das Ergebnis ist erst einmal ernüchternd. Das hätte man nicht erwartet von den Düsseldorfern, die doch landläufig als Gourmets bekannt sind mit einem Hang zur Extravaganz. Doch bei einer Fülle an exotischen und ambitionierten Gerichten aus fast aller Welt, fällt die Wahl beim Bestellen von Essen meistens doch auf das, was jedem Kind schmeckt: Pizza Margherita.

Sie wurde bei den Lieferdiensten Lieferando.de, Lieferheld.de, Pizza.de und Foodora am häufigsten bestellt. Das hat eine Abfrage unserer Redaktion nach den zehn beliebtesten Bestellgerichten ergeben. Doch die Kunden des Dienstes Deliveroo scherten aus: Bei ihnen stehen Süßkartoffelpommes an erster Stelle. In den letzten Jahren hat sich die Fritte von ihrem Schmuddel-Image regeneriert: Edel-Pommes gibt es mittlerweile nicht nur aus verschiedenen Kartoffelsorten, sondern auch in verschiedenen Würzungen. Und die Düsseldorfer lieben noch weitere Klassiker: Frühlingsrollen und Maki rangieren bei Lieferando.de weit oben, bei Lieferheld.de sind auch Hamburger und Döner beliebt.

Dafür, dass ausgefallene Gerichte ihren Weg zum Kunden finden, wollen in der Landeshauptstadt insbesondere die Dienste Deliveroo und Foodora sorgen. Deliveroo arbeitet mit Restaurants meist aus dem gehobenen Bereich zusammen. In Düsseldorf sind es 65 Lokale, die keinen eigenen Lieferdienst anbieten und daher mit Kurieren des Unternehmens kooperieren. Das sind unter anderem "It's Beef", "What's Pizza" oder "Café de Bretagne". "Derzeit arbeiten zehn Mitarbeiter in Düsseldorf, doch wir wachsen schnell", ließ eine Sprecherin mitteilen. Seit Mitte November bietet das Start-up seine Dienste in der Landeshauptstadt an.

Bereits seit Mai 2015 ist Foodora vor Ort, das ein ähnliches Konzept verfolgt. Im Sommer war das Unternehmen durch eine Kampagne mit pinkfarbenen Fahrrädern aufgefallen. 165 Restaurants lassen mittlerweile über Foodora ihr Essen im Stadtgebiet ausliefern. Das Team ist auf 25 Personen angewachsen, mehr als 90 Fahrer bringen auf Fahrrädern das Essen zu den Kunden. Gerichte wie "Tafelsilber", "Löffelbar", "Noha" oder "Papa Yong" liefern sie bis vor die Haustür, wobei es bei einigen Lokalen Überschneidungen mit Deliveroo gibt. Auffällig: Unter den Top 10 der meistebestellten Gerichte bei Foodora findet sich vor allem klassisches Fast Food wie Cheeseburger oder Currywurst Berliner Art. Gleich drei verschiedene Sorten Fritten gehören dazu. Daneben ein Ausreißer: Chicken Tikka Masala, ein indischer Klassiker, bekleidet Rang 10.

Das sind die Foodtrucks in Düsseldorf
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Foto: Bernd Schaller

Beim Konkurrenten Deliveroo sieht es etwas anders aus: Süßkartoffelpommes und Cheeseburger rangieren zwar hier auf den ersten Plätzen. Doch auch für Ungewöhnliches ist Platz. Risotto alle erbe mit frischen Steinpilzen, Kürbissüppchen mit krossen Serranochips und Tagliarini mit Flusskrebsen an Rucolapesto - das fällt einem schon eher ein, wenn man an Düsseldorf denkt, seine Perlen, seine Pelze und großen Autos. Nun müssen Fritten und Burger beileibe nicht heißen, dass es dem Besteller an Fantasie mangelt, derart viele Variationen gibt es. Und auch das "Fast Food", das noch vor kurzem amerikanischen Ketten vorbehalten war, und manchmal den Geschmack der Plastikverpackungen angenommen zu haben schien, wurde abgelöst von Speisen aus frischen Zutaten. Der langsame Burger ist heute der gute Burger. Vielleicht ist das auch das Geheimnis des Erfolgs bei der Pizza Margherita - einfach und puristisch.

(RP)
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