Düsseldorf Düsseldorfer Gerichte verhandeln gegen Kö-Diebe

Düsseldorf · Die Kö als magischer Anziehungspunkt für teuren Schmuck und für edle Mode hat auch bei einem vorbestraften Trickdieb (37) und fast zeitgleich noch bei einem Trio aus Litauen (27 bis 41 Jahre alt) seine Wirkung nicht verfehlt. Parallel begannen gestern die Prozesse in diesen beiden Fällen. Der Trickdieb muss sich jetzt vor dem Amtsgericht verantworten, gegen das modebewusste Trio (darunter eine Frau) verhandelt seit gestern das Landgericht. Urteile stehen in beiden Verfahren noch aus.

Teils mit Hilfe von Komplizen, die jeweils die Verkäufer ablenkten, soll es dem 37-Jährigen gelungen sein, bei Juwelieren an der Kö und an der Schadowstraße ab Mitte 2014 in einer Vielzahl von Fällen hochwertige Ringe zu entwenden oder aus gesicherten Vitrinen sogar mehrere Luxusuhren zu stehlen. Als Gesamtwert der Beutestücke des Diebes hat die Anklage jetzt fast 80.000 Euro errechnet. Zu Prozessbeginn schwieg sich der vorbestrafte Mann allerdings aus. Für seinen Prozess sind noch drei weitere Verhandlungstermine bis Ende November eingeplant.

Gesprächiger zeigte sich gestern ein Trio aus Litauen, bei dem auch eine jetzt mit angeklagte Frau die kriminellen Shopping-Touren eines 41-jährigen und eines 30-jährigen Landsmanns begleitet haben soll. In planvollem Zusammenwirken, so gestand der Älteste des Trios gestern, habe man gezielt Nobelboutiquen an der Kö heimgesucht, habe der Frau dann hochwertigste Textilien in die Umkleidekabine gereicht. Die 27-Jährige soll laut Anklage diese Kostüme, Kleider, Mäntel und in einem Fall sogar eine Pelzweste unbemerkt in ihre übergroße Handtasche gestopft und mit den Komplizen die Boutique dann verlassen haben. Der Gesamtwert dieser Beutestücke wird jetzt in der Anklage mit mehr als 100.000 Euro angegeben. Die Textilien habe man für zehn bis zwanzig Prozent des Echtwertes später an Bekannte oder Verwandte verkauft, vom Erlös dann direkt die nächsten Diebesreisen nach Deutschland finanziert, so der 41-Jährige in seinem Geständnis: "Das hat so gut geklappt, deshalb habe wir es immer wieder getan." So sei das Trio innerhalb weniger Tage nicht nur an der Kö aktiv gewesen, sondern habe auch in ähnlichen Edelboutiquen in Berlin und in Hamburg nach dem gleichen Muster zugeschlagen. Für die Verhandlung gegen die Litauer sind bisher sieben Prozesstermine reserviert, mit einem Urteil wird demnach Mitte November zu rechnen sein.

(wuk)
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