Düsseldorf Zoff an der Kö: IG-Chef Wienen wehrt sich

Düsseldorf · Peter Wienen, Chef der Interessengemeinschaft Kö, verteidigt sich gegen Kritik von Händlern. Er will an der Weihnachtsbeleuchtung festhalten. Eine Unterwasserbeleuchtung des Kö-Grabens lehnt er ab, um Fische zu schützen.

 Eine neue Initiative von Kö-Anliegern hatte vorgeschlagen, den Kö-Graben unter Wasser zu beleuchten. Karl-Heinz Eiffler, Geschäftsführer der IG Königsallee, lehnt das jedoch kategorisch ab. Der Kö-Graben sei Aufzuchtgebiet für Fische, die durch das Licht gestört oder vertrieben würden.

Eine neue Initiative von Kö-Anliegern hatte vorgeschlagen, den Kö-Graben unter Wasser zu beleuchten. Karl-Heinz Eiffler, Geschäftsführer der IG Königsallee, lehnt das jedoch kategorisch ab. Der Kö-Graben sei Aufzuchtgebiet für Fische, die durch das Licht gestört oder vertrieben würden.

Foto: Bretz, Andreas

Die Führung der Interessengemeinschaft Königsallee (IG Kö) weist Kritik an ihrer Arbeit von sich. IG-Kö-Vorsitzender Peter Wienen und Geschäftsführer Karl-Heinz Eiffler verteidigten gestern im Gespräch unter anderem die Weihnachtsbeleuchtung. "Nach unserer Auffassung erwarten die Kö-Besucher die gewohnt dezente Weihnachtsbeleuchtung mit Glühbirnen. Es mag sein, dass russische Touristen mit einem Bling-Bling wie in einer Mall in Dubai zu beeindrucken sind. Wir machen eine Weihnachtsbeleuchtung für die Düsseldorfer", sagt Wienen.

Zu viel grelles Licht würde nur von den Schaufenstern der Geschäfte ablenken und sei daher nicht im Sinne der IG-Kö-Mitglieder. Der Verein besteht vor allem aus Händlern und einem Großteil der Immobilieneigentümer der Königsallee. "Ich möchte, dass eine heute junge Frau auch noch in 30 Jahren in der Adventszeit über die Kö geht, und sagt, das erinnere sie an die Kö in ihrer Jugend", so Wienen - auch wenn LED-Strahler möglicherweise sparsamer und umweltschonender seien. "Die Kö-Beleuchtung ist ein Klassiker. Wir müssen doch nicht jeden Trend kopieren", sagt Wienen.

Die Mitglieder einer neuen Kö-Center-Initiative um Terrazza-Chefin Johanna Kluge und Juwelier Andreas Menze hatten harsche Kritik an der IG Kö und ihrer Führung geübt. So bezeichneten sie die Weihnachtsbeleuchtung mit Glühbirnen als "armseelig" für eine internationale Shopping-Meile und wünschen sich eine bessere Illumination. So schlugen sie auch vor, den Kö-Graben auch unter Wasser zu beleuchten.

Diesen Vorschlag lehnt die Spitze der IG Kö kategorisch ab. "Der Kö-Graben ist ein Aufzuchtgebiet für Fische. Daher ist eine Unterwasserbeleuchtung schon aus Naturschutzgründen nicht vertretbar", sagt Karl-Heinz Eiffler. Die Forderung nach den Unterwasser-Strahlern seien "wenig überlegt".

Traditionsgeschäfte in Düsseldorf
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Foto: RPO Stahl

Noch härter geht die IG-Spitze mit dem Vorschlag der neuen Initiative ins Gericht, an der Königsallee im Advent einen eigenen Weihnachtsmarkt zu starten. Auf der Königsallee sei kein Platz für einen Markt dieser Art, zumal es in unmittelbarer Nachbarschaft am Schadowplatz bereits einen gebe. "Das ist eine idiotische Forderung, die schnell dahergesagt ist", sagt Geschäftsführer Karl-Heinz Eiffler, früher selbst Organisator der Weihnachtsmärkte.

Vorwürfe, die Begrünung der Königsallee zu zögerlich vorangetrieben zu haben, weist Wienen ebenfalls zurück. Die Entscheidungen dazu hätten alle bei der Stadt gelegen. Aufgrund von Regierungswechseln und Wahlkampf habe es immer wieder Verzögerungen gegeben, gegen die die IG Kö ankämpfte. Außerdem habe die öffentliche Debatte, ob nun Kiesel oder Rasen auf die Kö-Graben-Ufer kommen, die Sache in die Länge gezogen.

Die Vermarktung der Königsallee im Ausland sieht IG-Kö-Chef Wienen nicht in der Pflicht seines Vereins. "Das ist eine Sache, die können wir vom Volumen her gar nicht stemmen. Das ist die Aufgabe der DMT", sagt Wienen. Gleichzeitig sei die internationale Vermarktung von besonderer Bedeutung. "In anderen Ländern ist die Königsallee oft der einzig bekannte Ort Düsseldorfs", sagt Wienen.

Den Vorwurf, es gebe zu wenig Gastronomie an der Kö, kann Wienen nicht nachvollziehen. "Ich glaube, es gibt heute mehr als je zuvor", meint Wienen. Die Außengastro werde auch gut angenommen.

Am 21. April stehen Vorstandswahlen für die IG Kö an. Peter Wienen hat das Amt seit zehn Jahren inne und will sich auch zur Wiederwahl stellen. Bislang hat noch niemand seine Gegenkandidatur angekündigt.

(RP)
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