Düsseldorf Düsseldorf unter den Top 4 bei E-Mobilität

Düsseldorf · In der Landeshauptstadt gibt es mehr als 60 Säulen mit 160 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge.

Stadtverwaltung und Stadtwerke haben die E-Mobilität in den vergangenen drei Jahren intensiv erforscht, zugleich aber auch schon merkliche Fortschritte beim Ausbau der Fahrzeuge und der Infrastruktur gemacht. Das ist die Bilanz des Projekts "E-Carflex Business", das gestern vorgestellt wurde. Die NRW-Landeshauptstadt liegt mit 160 Ladepunkten für E-Autos und -Räder auf Platz vier in Deutschland. Berlin (437), Stuttgart (370) und Hamburg (205) bilden die Spitze, die Millionenstädte München und Köln (77 bzw. 76) bieten nicht einmal die Hälfte der Ladepunkte. Die Stadtwerke planen, bis Ende 2016 zehn weitere Ladesäulen zu errichten, und sie wollen beim Bund Unterstützung für weitere 40 Säulen beantragen. "Es gibt einen Markt für die Lade-Infrastruktur. Eine ganze Reihe von Unternehmen will sie haben und ist bereit dafür zu zahlen", sagte Stadtwerkesprecher Juan Cava Marin.

Die Frage der Marktfähigkeit stand auch mit Blick auf die übrigen Aspekte des Themas E-Mobilität im Zentrum. Die Studie zeigt, dass der hohe Anschaffungspreis eines Elektroautos im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ein Hindernis bildet - trotz aller Freude an den ökologischen Vorzügen. Als Schlüssel erweist sich die Auslastung. Die Stadt und das Unternehmen "Drive-CarSharing" haben versucht, in drei Stufen die Nachfrage zu steigern. Zunächst waren die Fahrzeuge der Flotte nur für städtische Dienstfahrten vorgesehen, dann konnten städtische Mitarbeiter die E-Autos auch in der Freizeit nutzen, seit Februar können nun alle Bürger nach Dienstschluss eines der 31 Fahrzeuge mieten. Die Preise liegen je nach Fahrzeug-Typ zwischen zwei und fünf Euro pro Stunde sowie Kilometerpauschalen (5 bis 20 Cent) ab dem 30. Kilometer. Wie die Bürger das Angebot annehmen, steht noch nicht fest, ein Ergebnis wird für August erwartet.

Unabhängig davon will die Stadt ihre Elektro-Flotte erweitern. "Die Verwaltung will bis Ende 2017 weitere sieben Elektro-Pkw für den Fuhrpark beschaffen", sagte Umweltdezernentin Helga Stulgies. Dann würde der Anteil der E-Fahrzeuge an der Flotte zwölf Prozent betragen. "Die Stückzahlen müssen eine solche Höhe erreichen, dass die Elektrofahrzeuge konkurrenzfähig werden. Dazu müssen wir unseren Beitrag leisten", sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. Die Stadt prüfe deshalb, wo sie in der Flotte umstellen könne und wo sie durch Elektroangebote die Popularität steigern könne.

(hdf)
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