Tourismusbörse in Berlin Düsseldorf und Köln in einem Boot

Düsseldorf · Bei der Tourismus Börse in Berlin demonstrieren die beiden Städte Düsseldorf und Köln im Verein mit Bonn ihre Gemeinsamkeiten. Als Städteziel holt die Landeshauptstadt beim internationalen Publikum auf. Neben Kultur und Einkaufen punktet sie mit Weihnachtsmarkt und Kirmes.

 Düsseldorf bei Nacht.

Düsseldorf bei Nacht.

Foto: RP, Andreas Bretz

So viel Übereinstimmung zwischen Düsseldorf und Köln ist selten. Aber bei der Internationalen Tourismus Börse (ITB) im fernen Berlin funktioniert die Betonung von Gemeinsamkeiten schon seit Jahren. Auch gestern wieder, als die Geschäftsführerin der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT), Eva-Maria Illigen-Günther, das Thema mit den Worten auf den Punkt brachte: "Wir glänzen gemeinsam."

Es sind nicht nur die Postkartenansichten des Rheins, mit denen Düsseldorf und Köln vornehmlich beim internationalen Publikum punkten. Die "Erlebniswelt Rheinschiene" (Illigen-Günther) mit Bonn als Dritte im Bunde lockt Städtetouristen mit einem dicken Katalog an reizvollen Angeboten.

Köln hat den Dom, seine Geschichte und die Kultur. Düsseldorf trommelt in diesem Jahr ebenfalls mit der Kultur (Quadriennale, Wiedereröffnung der Kunstsammlung, Oper am Rhein für alle, Schumannfest). Dazu aber auch mit seiner Eleganz und verstärkt mit seinem rheinischem Brauchtum — Sommer wie Winter.

Illigen-Günther hält sich aus der vor einem Jahr erneut angefachten Diskussion um eine Verlängerung der Großen Kirmes heraus, verspricht aber, diese auf jeden Fall erfolgreich zu vermarkten. Die Bedingung: "Alle müssen an einem Strang ziehen und die Schützen sich verbindlich äußern."

Der Weihnachtsmarkt habe zehn Jahre gebraucht, bis er bei Niederländern, Belgiern und Briten als stets wiederkehrendes Städteziel im Terminkalender rot angekreuzt wird, sagt Illigen-Günther. "Im Winter nachmittags shoppen und abends auf den Weihnachtsmarkt, im Sommer nachmittags shoppen und abends auf die Kirmes", sei ein erstrebenswertes Denkmodell.

"Wir sind sehr gut aufgestellt"

"Wir sind in Düsseldorf schon sehr gut aufgestellt", freut sich Oberbürgermeister Dirk Elbers in Berlin. Der Flughafen, über den er gestern bei der Messe referierte und der einen großen Teil der Internationalität Düsseldorfs garantiert, sei wie die Stadt trotz Wirtschaftskrise und schwachen Messejahrs gut davon gekommen. Die Übernachtungszahlen zeigen, dass Düsseldorf gegenüber Köln seit Jahren kontinuierlich aufholt.

Dennoch gibt es nicht ausgeschöpfte Potenziale. Der Vorsitzende des Tourisverbandes NRW, Jörg T. Böckeler, plädiert für einen engeren Schulterschluss der Städte über Düsseldorf und Köln hinaus. So wie Elbers in Berlin an die Nähe Düsseldorfs zur Weltkulturhauptstadt Ruhr erinnert, wünscht Böckeler sich eine stärkere Einbeziehung von traditionsreichen Städten wie Aachen oder Münster.

Von Beruf Chef des Interconti an der Königsallee, sieht er für Düsseldorf im Sinne eines gehobenen Individualtourismus die Notwendigkeit, "dass Shopping, Kultur, hochkarätige Hotellerie und Top-Gastronomie noch enger zusammenrücken".

(RP)
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