3500 Demonstranten Sechs Festnahmen bei Kurdendemo in Düsseldorf

Düsseldorf · Eine pro-kurdische Demonstration mit rund 3500 Teilnehmern hat am Samstag in der Düsseldorfer Innenstadt immer wieder für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Es gab mehrere Festnahmen.

 Die Kurden zogen bei ihrer Demonstration von der Friedrich-Ebert-Straße unter anderem über die Königsallee bis vor den Landtag.

Die Kurden zogen bei ihrer Demonstration von der Friedrich-Ebert-Straße unter anderem über die Königsallee bis vor den Landtag.

Foto: Anne Orthen

Der Protestmarsch zog von der Friedrich-Ebert-Straße, Graf-Adolf-Straße, Königsallee und Graf-Adolf-Platz zum Landtag. Die Veranstaltung sei weitgehend ohne Störungen verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Sechs Personen wurden von der Polizei festgesetzt, weil sie unter anderem Pyrotechnik gezündet oder Fahnen und Symbole der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gezeigt hatten. Gegen sie wurden Anzeigen erstattet. Sie wurden zunächst festgenommen und zur Gefangenensammelstelle gebracht, sind aber inzwischen wieder alle auf freiem Fuß.

Die Teilnehmer der Kundgebung kamen nach Angaben der Veranstalter aus ganz Europa. Gerechnet hatten sie mit 5000 Protestierenden, also weit mehr als tatsächlich gekommen waren. Die Demonstration richte sich offiziell gegen die Politik "des deutschen Staates gegen kurdische zivile Organisationen", teilten die Veranstalter im Vorfeld mit. Die zivilen Organisationen der Kurden in Deutschland würden mit Hausdurchsuchungen, Razzien und Festnahmen unter Druck gesetzt, so der Vorwurf. Die Demonstranten protestierten auch gegen das Verbot der PKK und die Inhaftierung von deren Vorsitzendem Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf einer türkischen Gefängnisinsel eine lebenslange Haftstrafe verbüßt. Die Organisatoren forderten von der Bundesregierung zudem eine deutlichere Kritik an der Kurdenpolitik des türkischen Staates.

Wegen der Kundgebung musste auch eine Fahrspur auf der Rheinkniebrücke in Richtung Oberkassel gesperrt werden, um die Abreise der Demonstrationsteilnehmer zu erleichtern. Die Brücke diente auch als Parkplatz für die mehr als 20 Busse, mit denen die Protestler angereist waren. Der übliche Parkplatz, die Rheinwiesen in Oberkassel, standen als Abstellfläche nicht zur Verfügung, weil dort bereits die Fahrgeschäfte für die Größten Kirmes am Rhein stehen, die am kommenden Freitag eröffnet wird.

(tb.)
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