Düsseldorf Rheinbahn investiert Rekordsumme von 515 Millionen Euro

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Verkehrsbetrieb will in den nächsten fünf Jahren gewaltig aufrüsten. Mit dem Geld will die Rheinbahn vor allem neue Bahnen und Busse anschaffen.

 So sehen die neuen Stadtbahnen namens HF6 aus. Sie lösen die ältesten Bahnen der Flotte ab, die nach über 30 Jahren in Betrieb verkauft werden - vermutlich ins Ausland.

So sehen die neuen Stadtbahnen namens HF6 aus. Sie lösen die ältesten Bahnen der Flotte ab, die nach über 30 Jahren in Betrieb verkauft werden - vermutlich ins Ausland.

Foto: Rheinbahn

Eigentlich hatte Michael Clausecker aus einem erfreulichen Grund geladen: Die Rheinbahn wird in den kommenden fünf Jahren 515 Millionen Euro in den öffentlichen Nahverkehr in Düsseldorf sowie des Kreises Mettmann und des Rhein-Kreises Neuss investieren. Das hat der Aufsichtsrat genehmigt.

Clausecker sprach von einer "Rekordinvestition bei der Rheinbahn" und von einem "massiven Investitionsprogramm". Der Aufsichtsrat segnete aber nicht nur die halbe Milliarde Euro für die Aufrüstung in die Zukunft ab, sondern auch eine Gehaltserhöhung des Vorstand-Duos. Clausecker und Klaus Klar erhalten 3,5 Prozent mehr Lohn, wofür der Vorstand öffentlich in die Kritik geraten war - dagegen wehrte sich Clausecker aber jetzt.

 Im Geschäftsbericht 2016 verdiente Rheinbahn-Vorstand Michael Clausecker 273.000 Euro.

Im Geschäftsbericht 2016 verdiente Rheinbahn-Vorstand Michael Clausecker 273.000 Euro.

Foto: Endermann

Er begrüße die Entscheidung des Aufsichtsrates, sagte er, und begründete die Aufstockung seines Gehaltes anhand von zwei Punkten: Der Vorstand habe die Rheinbahn auf einen Wachstumskurs gebracht, der überdurchschnittlich sei. Außerdem befände sich sein Einkommen im Vergleich zu anderen Managergehältern im unteren Bereich, er verwies auf die Kollegen bei den Kölner Verkehrsbetrieben.

Außerdem: Während in Köln vier Manager bei einem Jahresumsatz von 285 Millionen Euro zusammen 1,46 Millionen Euro verdienen, "kosten" den Angaben zufolge Clausecker und Klar die Rheinbahn bei einem Umsatz von rund 255 Millionen Euro insgesamt 573.000 Euro. "Sie erledigen die Arbeit zu zweit, die die Kollegen zu viert machen", sagte Vorstandssprecher Georg Schumacher. Clausecker erklärte: "Wir bemühen uns, auf allen Ebenen wettbewerbsfähig zu bezahlen. Auch unsere Fahrer verdienen mehr und haben eine bessere Absicherung als Busfahrer als in anderen Unternehmen." Ein Rheinbahn-Fahrer verdiene zwischen 2500 und 3000 Euro Brutto im Monat.

Zurzeit hat die Rheinbahn Kredite in Höhe von 400 Millionen Euro aufgenommen, durch die anstehenden Investitionen wächst die Summe in den nächsten fünf Jahren auf kalkulierte 530 Millionen Euro. Im nächsten Jahr fließen allein 41 Millionen Euro in die Beschaffung 43 neuer Stadtbahnen, die in den älteren Hochflurtunneln fahren werden. Rund 24 Millionen Euro kosten 25 neue Solo- und 74 Gelenkbusse, die mit besseren Emissionswerten unterwegs sind als die Euro-6-Norm fordert. 35,4 Millionen Euro werden für den Ausbau der Infrastruktur allein 2018 veranschlagt, darunter 10,8 Millionen für die Planung und Bau barrierefreier Hochbeinsteige (Luegplatz, Lierenfeld, Löricker Straße).

Die größten Posten bis 2022 machen die Beschaffungen neuer Bahnen mit 166 Millionen Euro und Busse für 50,6 Millionen aus. Darin enthalten sind zwei Lieferblöcke von jeweils zehn Elektrobussen für 16,5 Millionen Euro. Eine bedeutende Rolle spielen auch Park&Ride- sowie Bike&Ride-Maßnahmen. "Sie sind ein Teil unserer Wachstumsstrategie", sagt Clausecker über das 28-Millionen-Projekt. "P&R" soll dabei ausgebaut werden, um den Verkehr in der Stadt zu entschärfen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort