"Nähe trifft Freiheit" Düsseldorfs neue Marketingstrategie kostet 280.000 Euro

Düsseldorf · Düsseldorf Marketing hat vorgestellt, wie die Stadt sich künftig präsentiert. Der Slogan "Nähe trifft Freiheit" wird kombiniert mit einer Schrift, die über den Rahmen hinausgeht. Kleingeschrieben wird Düsseldorf nicht mehr. Die wichtigsten Antworten zur neuen Marketingstrategie.

So sieht Düsseldorfs neues Logo aus
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Düsseldorf kommuniziert künftig mit mehreren neuen Elementen:

  • Der Slogan "Nähe trifft Freiheit". Darin kommen zwei wesentliche Eigenschaften Düsseldorfs vor, zwei Versprechen, die die Stadt macht und (idealerweise) auch hält. Der Slogan steht im Mittelpunkt.
  • Slogan und die anderen Botschaften erscheinen in der Schrift "Duesseldorf Circular", die als modern und gut wiederzuerkennen gilt.
  • Im Schriftbild tauchen die Elemente Nähe und Freiheit wieder auf. Die Buchstaben sind so frei, dass sie über den Rand hinausgehen, die Zeilen stehen so knapp untereinander, dass zum Beispiel i-Punkte ganz nah an den darüberliegenden Buchstaben stehen.

Alle Akteure, die für Düsseldorf kommunizieren, sollen künftig mit dem Design arbeiten — je näher sie dem Rathaus sind, desto intensiver:

  1. Ämter und städtische Töchter (IDR, Bäder, DCSE) stellen den Slogan ins Zentrum, ihre individuellen Logos treten in den Hintergrund. Diese werden unten oder am Rand als Absender eingesetzt.
  2. Aktionslogos (zum Beispiel für die Sportstadt) werden angepasst. Sie werden in die neue Schrift gesetzt, damit erkennbar wird, dass sie alle aus derselben Familie stammen.
  3. Bei den städtischen Kulturbetrieben bleibt deren eigenständiges Design bestehen. Es wird aber ergänzt um den Slogan, damit die Botschaft stets präsent ist und überall mehr steht als nur der Name der Stadt.
  4. Bei Unternehmen wie Messe, Rheinbahn oder Flughafen sowie autarken Akteuren wie Festivals, Karneval oder Altstadt bleibt deren Design erhalten. Sie können den neuen Slogan integrieren, um den Auftritt zu unterstützen.

Frank Schrader, Thorben Meier und Florian Bünning von Düsseldorf Marketing haben zunächst festgestellt, dass Düsseldorf zwei Probleme hat. Es wird als leistungsstark, aber wenig sympathisch wahrgenommen. Und es hat einen hohen Bekanntheitsgrad, löst aber kaum Bilder im Kopf und damit Emotionen aus.

Auf der Suche nach Eigenschaften, die diesen Problemen entgegenwirken, stießen die Entwickler auf die Begriffe Nähe (räumlich und menschlich) und Freiheit. Wenn Düsseldorf mit diesen Begriffen und entsprechenden Assoziationen verbunden wird, verändert sich die Wahrnehmung. Noch entspricht diese der von Frankfurt oder Stuttgart, dann würde sie der von Kopenhagen ähneln.

Die Kosten, die für Aufträge außerhalb der Stadt und ihrer Töchter entstanden sind, liegen bei rund 280.000 Euro. Nach Angaben von Düsseldorf Marketing entfallen dabei 70 Prozent auf "partizipative Maßnahmen", also auf Bürgerbeteiligung sowie Umfragen im In- und Ausland. Zum Vergleich: Die Entwicklung des "lächelnden D", eines reinen Logos, hat knapp 150.000 Euro gekostet.

In den ersten Entwürfen des Auftritts wurde Düsseldorf kleingeschrieben, weil dies bescheiden und sympathisch wirkt. Die Idee hat die Stadt gespalten. Einer Hälfte gefiel der Ansatz, der anderen nicht. Die Macher der Marke haben sich entschieden, Düsseldorf wieder groß zu schreiben, um den Start der Marke nicht zu erschweren. Aus ihrer Sicht war dieses Detail nicht elementar, es bestand aber die Gefahr, dass es die übrigen Ideen überlagert.

  1. Weitere politische Entscheidungen braucht es nicht, das Konzept ist von den bisherigen Beschlüssen gedeckt.
  2. Die Macher wollen 2018 auf Tour gehen und die Marke vielen Akteuren vorstellen. Sie wollen ihre Partner überzeugen und kein strenges Regime aufziehen.
  3. Slogan und Design brauchen eine neue Bildsprache. Der aktuelle Fotobestand erfüllt diese Vorgabe noch nicht. Deshalb will Düsseldorf Marketing die Datenbank mit Hilfe von Fotos der Bürger und eigenen Shootings im Frühjahr auf den gewünschten Stand bringen.
  4. Um zum Auftritt auch die passenden Inhalte zu haben, gibt es zwei Ideen. Der Hofgarten soll die Plattform für die kulturtouristische Kommunikation werden. Rund um den Park liegen viele Kultureinrichtungen und wären dank ihm leicht zu finden. Der Hofgarten würde dann eine Rolle spielen wie in anderen Städten der Begriff Kulturmeile. Der zweite Ansatz: Unter dem Worringer Platz gibt es Street Art, die nur unter erheblichem Aufwand besichtigt werden kann. Deshalb wurde sie gefilmt und kann vom 15. bis 28. Januar mit Virtual-Reality-Brillen in einer Ausstellung im Rathaus erlebt werden.

Ihre Meinung

Wie gefällt Ihnen Düsseldorfs neuer Auftritt? Überzeugt Sie der neue Slogan? Wie bewerten Sie das Design mit der Schrift, die über den Rahmen hinausgeht? Schreiben Sie uns an:
stadtpost@rheinische-post.de

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