Prinz William kommt zum NRW-Tag Düsseldorf is very british

Düsseldorf · Gut 2600 Briten leben in Düsseldorf. Nicht nur sie freuen sich auf den Besuch von Prinz William am Dienstag.

 Nach dem Abzug der Rheinarmee blieben diese 15 Düsseldorfer der Musikgruppe Rhine Area Pipes & Drums treu, um den britischen Kult weiter mit Leben zu erfüllen. Ihr Video von "Mull of Kintyre" hat bei Youtube 5,3 Millionen Klicks.

Nach dem Abzug der Rheinarmee blieben diese 15 Düsseldorfer der Musikgruppe Rhine Area Pipes & Drums treu, um den britischen Kult weiter mit Leben zu erfüllen. Ihr Video von "Mull of Kintyre" hat bei Youtube 5,3 Millionen Klicks.

Foto: RAPD

An die Hochzeit von William und Kate erinnert sich Tracey Woodrow gut. Zusammen mit Freunden hat die Familie das Ereignis im Fernsehen verfolgt und gebührend gefeiert. Dass Prinz William am Dienstag nach Düsseldorf kommt, findet sie großartig. "Er ist ein ausgezeichneter Botschafter für das Vereinigte Königreich", sagt Woodrow, die vor acht Jahren mit Ehemann Jeremy und den Kindern Olivia und Anthony nach Angermund zog.

 Olivia (v.l.), Anthony, Tracey und Jeremy Woodrow zogen vor acht Jahren aus der Grafschaft Buckinghamshire nach Angermund.

Olivia (v.l.), Anthony, Tracey und Jeremy Woodrow zogen vor acht Jahren aus der Grafschaft Buckinghamshire nach Angermund.

Foto: andreas endermann

"Es ist so grün hier", schwärmt Tracey Woodrow von dem ländlichen Stadtteil, in dem auch eine ganze Reihe weiterer Briten lebt. Sie vermissen hier nichts, und wenn doch etwas fehlt, wie die gewohnte Mehlmischung zum Backen oder der Brotaufstrich Marmite, bringen sie dies von den Reisen aus England mit. Die 18-jährige Olivia studiert dort Film, Fernsehen und digitale Produktion in London, seit sie die Schule in Kaiserswerth abgeschlossen hat. Der zwei Jahre jüngere Anthony, der in seiner Freizeit täglich beim Düsseldorfer Schwimmclub trainiert, geht wie seine Schwester zur Internationalen Schule. "Wir haben uns von Anfang an willkommen gefühlt," sagt Tracey Woodrow.

 Peter Brock leitet die Deutsch-Britische Gesellschaft.

Peter Brock leitet die Deutsch-Britische Gesellschaft.

Foto: A. Endermann

Das geht vielen Düsseldorfern auch in Großbritannien so. Peter Brock ist gerade aus dem England-Urlaub zurückgekehrt und freut sich, dass Prinz William die Landeshauptstadt kommt. "Das unterstreicht die Bedeutung, die NRW im britischen Königshaus genießt", sagt Brock, der einen Teil seines Studiums in England absolviert und danach einige Jahre in London gelebt und gearbeitet hat. In Düsseldorf leitet er seit 15 Jahren die 1949 gegründete Deutsch-Britische Gesellschaft. Regelmäßig treffen sich die heute etwa 190 Mitglieder zu Vorträgen von britischen Rednern im Goethe-Museum, besuchen britische Events wie die Shakespeare-Wochen in Neuss oder die Last Night of the Proms auf Burg Linn.

Mit Musik wurde auch Klaus Glocksin Fan der britischen Kultur. Auch er lebt übrigens in Angermund. Vor mehr als 40 Jahren hat er das Dudelsackspielen gelernt und 1977 mit britischen Soldaten und engagierten Düsseldorfern die Rhine Area Pipes & Drums gegründet. Seit dem Abzug der britischen Rheinarmee besteht die Gruppe heute nur noch aus Deutschen, ist aber immer noch gefragt. Auch im Internet: Allein ihre Version von "Mull of Kintyre" hat dort 5,3 Millionen Menschen erreicht.

 Der Düsseldorfer Jürgen Kirschbaum ist begeisterter Anhänger der Royals und fuhr zur Hochzeit von William und Kate nach London.

Der Düsseldorfer Jürgen Kirschbaum ist begeisterter Anhänger der Royals und fuhr zur Hochzeit von William und Kate nach London.

Foto: Thomas Busskamp

Auf der Internetseite der Gruppe findet sich auch das Schreiben der Stadt Bonn, das 1992 den Auftritt der Gruppe beim Queen-Besuch bestätigt. Im selben Jahr spielten Rhine Area Pipes & Drums in Düsseldorf für Prinz Edward, der Großbritannien als Partnerland der Messe Boot vertrat. Mit Vergnügen erinnert sich Glocksin (71) auch an den NRW-Tag vor 30 Jahren: Prinz Edward und der Duke of Gloucester waren zu Gast, und die Rhine Area Pipes & Drums hatten sich vor dem Rathaus aufgestellt. Und dann stieg Prinz Edward aus der Limousine und fragte sie, von welchem Regiment sie seien, berichtet Glocksin. Dieses Jahr feiert die Gruppe das NRW-Jubiläum im Festzug mit. Und auch beim Besuch von Prinz William wird Glocksin ganz sicher dabei sein - auch ohne Dudelsack.

Andere Anhänger der Royals sind wohl bei der Arbeit, wenn der Thronfolger am Dienstagnachmittag kommt. So wie Jürgen Kirschbaum. Der ehemalige Ratsherr hatte es sich nicht nehmen lassen, zur Hochzeit von William und Kate nach London zu fahren. Wenn der Zeitplan es zulässt, würde er gerne auch am Dienstag im Bowler und schwarzen Anzug dabei sein. Er ist sicher, dass Prinz William live ganz anders ist, als es die Medien vermitteln. Denn eins würde Kirschbaum gerne über ihn wissen: "Ist er so schlagfertig wie die Queen?"

(RP)
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