Düsseldorf Gaslaternen-Befürworter werben mit Film im Internet

Düsseldorf · Eine Bürgerinitiative fordert, dass in Düsseldorf mehr Gaslaternen erhalten bleiben als geplant. Jetzt hat sie einen Film produziert – mit der Synchronstimme von Harrison Ford.

 14.000 Gaslaternen stehen in Düsseldorf. Eine Bürgerinitiative will mit einem Film dafür kämpfen, dass es nicht nennenswert weniger werden.

14.000 Gaslaternen stehen in Düsseldorf. Eine Bürgerinitiative will mit einem Film dafür kämpfen, dass es nicht nennenswert weniger werden.

Foto: Andreas Endermann

Eine Bürgerinitiative fordert, dass in Düsseldorf mehr Gaslaternen erhalten bleiben als geplant. Jetzt hat sie einen Film produziert — mit der Synchronstimme von Harrison Ford.

Mit einem rund sieben Minuten langen Film wirbt die Initiative Düsseldorfer Gaslicht für die Erhaltung der historischen Straßenbeleuchtung. Am Mittwoch feierte sie die Premiere im Cinema-Kino in der Altstadt.

Zahlreiche Menschen haben ohne Bezahlung an der Entstehung mitgewirkt, darunter Wolfgang Pampel, die deutsche Synchronstimme von Harrison Ford und Larry Hagman. Die Macher hoffen, dass mehr Menschen die Bedeutung des Gaslichts erkennen — und doch mehr Laternen erhalten bleiben als bislang geplant. "Die Gaslaternen können ein ganz wichtiges Element der Außendarstellung Düsseldorfs sein. Wir wollen zeigen, wie sich dieser Schatz heben lässt”, sagt Pressesprecher Lutz Cleffmann.

Der Clip beginnt wie ein herkömmlicher Werbefilm für die Landeshauptstadt — und kommt erst nach einer Aufzählung der wichtigsten Düsseldorfer Sehenswürdigkeiten auf sein eigentliches Thema. Die Macher betonen die Entwicklungen der Gebrüder Mannesmann als Wegbereiter für die Straßenbeleuchtung — dadurch ergebe sich eine besondere Beziehung zur Stadt. Sie sprechen auch von der "engen Bindung" der Bevölkerung zu den Gaslaternen. Die politische Debatte kommt nur kurz zur Sprache. Der Film endet mit der Aufforderung: "Besuchen Sie die Stadt des historischen Gaslichts, solange es noch steht. Es ist weltweit einzigartig.”

Derzeit wird entschieden, wo Gaslaternen bleiben - und wo sie weichen

Der Stadtrat hatte im Dezember 2015 zwar nach jahrelanger Debatte beschlossen, die Gaslaternen zu einem "schützenswerten Kulturgut" zu erklären. Es soll aber im größten Teil der Stadt weichen: Einen Großteil der derzeit 14.600 Laternen will die Stadt durch elektrisches Licht ersetzen. Dadurch erhofft man sich geringere Betriebskosten, eine bessere Lichtqualität und einen Beitrag zum Klimaschutz. Nur mindestens 4000 Laternen sollen nach bisherigen Plänen in sogenannten Erhaltungszonen bleiben. Derzeit wird entschieden, wo das Gaslicht bleibt, auch die Bürger konnten Vorschläge einreichen.

Die Gaslicht-Initiative fordert, dass der Stadtrat den Beschluss korrigiert und mehr Laternen erhält. Kameramann Claus Sielisch, Inhaber der Produktionsfirma Rheinbild, hat über ein halbes Jahr an dem Film gearbeitet. Dabei hat er rund 500 Kilometer innerhalb der Stadt zurückgelegt. Der Text stammt von den Mitgliedern der Bürgerinitiative.

(arl)
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