Düsseldorf Feuerwehr verabschiedet Chef Peter Albers

Düsseldorf · 27 Jahre stand Peter Albers an der Spitze der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr, erst als Vize-, elf Jahre lang als Stadtbranddirektor. Der hoch geachtete Amtsleiter geht jetzt in den Ruhestand.

Düsseldorf: Überraschungsaktion zum Abschied für den Feuerwehr-Chef
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Überraschungsaktion zum Abschied von Düsseldorfs Feuerwehr-Chef

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Foto: Endermann, Andreas

Neue Chefs gibt es nicht oft bei der Feuerwehr. Der letzte war 16 Jahre im Amt. Jetzt geht Peter Albers nach elf Jahren in den Ruhestand, und ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

Das müsste Albers nicht mehr tangieren, aber wer ihn kennt, weiß, dass es ihn bekümmert, denn ungeordnete Angelegenheiten widerstreben dem studierten Physiker. Dass er seine Feuerwehr nun ohne Kopf zurücklässt, weil die Stadt nach einem Rechtsstreit die Ausschreibung gestoppt hat, missfällt ihm, auch wenn er nicht gern drüber redet.

Am Donnerstag war es auch beim Rest der Feuerwehr kein Thema. Da ging es bloß um ihn, um den Abschied von einem Chef, der in vieler Hinsicht ein besonderer war. Das fängt damit an, dass der Niedersachse, der es schon bei der Freiwilligen Feuerwehr zum Oberlöschmeister gebracht hatte, zur Düsseldorfer Berufsfeuerwehr gehört, seit er 1981 als Azubi in eine Dachkammer der Wache an der Hüttenstraße gezogen war. Vier Jahre später leitete er die Ausbildungsabteilung selbst und seit 1990 hat er als Vizechef der Berufsfeuerwehr deren Entwicklung entscheidend geprägt.

 20 Feuerwehrfahrzeuge - eins von jeder Wache - standen Spalier für Peter Albers.

20 Feuerwehrfahrzeuge - eins von jeder Wache - standen Spalier für Peter Albers.

Foto: Jürgen Truckenmüller

In diesen Jahren findet sich der Grund, dass Albers alle Kollegen beim Namen kennt. Dass er stets für jeden ein persönliches Wort hat, nach einem Einsatz nie ein Dankeschön auch an die Freiwilligen vergisst, dass er jedem im Team mit freundlichem Respekt begegnet - und dass es keinen Heiligabend gab, an dem er nicht in allen Wachen vorbeigekommen wäre - das liegt an seiner Persönlichkeit, mit der er sich auch außerhalb der Feuerwehr Hochachtung erworben hat.

Große Emotionen sind seine Sache nicht. Gefragt nach dem dramatischsten Einsatz seiner Düsseldorfer Jahre wird er immer den Flughafenbrand nennen, mit all den Auswirkungen, die die Feuerwehr noch jahrelang beschäftigten. Seltener spricht er über die furchtbaren Minuten, in denen drei seiner Leute in der giftigen Rauchwolke vermisst geglaubt wurden. Getröstet hat ihn damals seine Frau Ute, der Albers bei seiner Verabschiedung nicht nur dafür dankte.

Gewohnt hat die Familie damals in der Wache an der Münsterstraße, nah bei jenen Kollegen, die als erste zum Flughafen kamen. Bis heute sind viele von ihnen dankbar für die Gespräche auch nach Feierabend, in denen Peter Albers ihnen bei der Verarbeitung der belastenden Erlebnisse half. Auch die Stadt hat ihm viel zu verdanken, betonte Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies am Donnerstagabend im Jan-Wellem-Saal. Auf sein Engagement gehe die Entwicklung zu einer der professionellsten Berufsfeuerwehren des Landes zurück.

Oberbürgermeister Thomas Geisel lobte Albers' Führungsstil, der seinen Mitarbeitern stets mit gutem Beispiel vorangegangen sei. Dass Geisel den größten Einsatz in der Geschichte der Düsseldorfer Feuerwehr - nach Pfingststurm Ela - besonders würdigte, dürfte eine kleine Genugtuung gewesen sein; der damalige Oberbürgermeister hatte sich eher unbeeindruckt von der Feuerwehr gezeigt.

Schon damals hatte Albers, der das goldene Ehrenkreuz des Feuerwehrverbands bekam, seinen Stolz auf das Team betont, das er mit geformt hat. Das wiederholte er gestern und zeigte noch einmal, was ihn als Chef so besonders macht. Die Anerkennung, die man ihm zum Abschied zollte, verstehe er "als die aller Düsseldorfer Feuerwehrleute."

(RP)
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