Schöne Strecke Die ultimative Düsseldorf-Radtour

Düsseldorf · Die Redaktion hat eine Strecke ausgearbeitet, auf der Radler an vielen wesentlichen Punkten der Stadt vorbeikommen: historischen Gemäuern, herausragender Architektur und jeder Menge Natur.

Das sind die schönsten Ausflugsziele für Radler in Düsseldorf
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Es klingt abschreckend - 45 Kilometer auf dem Rad durch Düsseldorf. Ein durchschnittlicher Radfahrer braucht dafür etwa zweieinhalb Stunden. Doch wer möchte da schon durchjagen? Immerhin führt die ultimative Düsseldorf-Tour unserer Redaktion an vielen Sehenswürdigkeiten, Ruhepolen und Naturerlebnissen vorbei. Man sollte sich also einen schönen Tag heraussuchen und sich viel Zeit nehmen, um Pausen einzulegen und zu genießen, auf der Strecke, die hauptsächlich entlang des Rheins von Kaiserswerth nach Benrath führt. Sie lässt sich aber auch in einzelne Etappen teilen.

Start ist an der Kaiserpfalz in Kaiserswerth. Die Historie der heutigen Ruine reicht bis ins Jahr 700 zurück. Damals gründete der Mönch Suitbertus an dieser Stelle ein Kloster. Erbaut wurde die Kaiserpfalz Ende des 12. Jahrhunderts von Kaiser Friedrich Barbarossa. Seit 1702 ihre Mauern teils gesprengt wurden, steht die Ruine dort als ein Denkmal. Von hier aus geht es bei der nächsten Möglichkeit zum Rhein.

Die Tour führt fast zwölf Kilometer entlang des Flussufers Richtung Süden. Am komfortabelsten ist es über den Lohauser Deich. Auf dem Weg kann man gut die startenden und landenden Maschinen des Düsseldorfer Flughafens beobachten, einen Blick auf die Arena und die Messe werfen. In Stockum lohnt sich ein Abstecher in den Nordpark mit dem Japanischen Garten.

Kurz vor der Oberkasseler Brücke liegt rechts die Rheinterrasse, links der Ehrenhof, beide in den 1920er Jahren zur Ausstellung GeSoLei errichtet. Bei der Auffahrt auf die Brücke bietet sich links ein Blick auf die berühmte Düsseldorfer Kunstakademie und rechts auf die Kuppel der Tonhalle. Auf der anderen Rheinseite führt die Strecke entlang des Kaiser-Wilhelm-Rings Richtung Rheinkniebrücke. Hier sollte man unbedingt Halt machen und die wunderbare Altstadt-Kulisse mit dem schiefen Turm von St. Lambertus und dem Schlossturm genießen.

Über die Rheinkniebrücke geht es zurück ins Rechtsrheinische, vorbei am Landtag und dem Stadttor zu einem Abstecher in den Hafen mit den Gehry-Bauten und etlichen anderen architektonischen Highlights. Zurück am Rheinturm führt die Tour über die Brücke (ein Stück schieben) am Parlamentsufer in den Industriehafen. Auf der Halbinsel Lausward geht es vorbei am Golfplatz (rechts) und linker Hand an dem im Bau befindlichen Gaskraftwerk "Fortuna" der Stadtwerke. Vorsicht, der Radweg ist hier wegen der Baumwurzeln etwas holprig. Immer am Rheinufer entlang wird die Lausward umrundet, es bietet sich ein reizvoller Kontrast zwischen Industrie und Natur.

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Foto: Endermann

In Hamm zeigt sich Düsseldorf historisch und dörflich, südlich des Ortsteils sind die landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen links und rechts des Deichs zu sehen. Beim Klärwerk kann es - je nach Windrichtung - etwas streng riechen. Dafür ist die asphaltierte Strecke auf der baumgesäumten Erhöhung mit Rheinblick besonders schön zu fahren. Die Tour führt auch vorbei an den Mietäckern von "Meine Ernte" über den Volmerswerther zum Fleher Deich. Auch hier lohnt sich eine Pause an der Deichmauer: Hinsetzen, den Rhein und die Spaziergänger beobachten. Weiter geht es Richtung Fleher Brücke, die unterfahren wird, durch ein kleines Waldstück. Vor der kleinen Unterführung an der Münchner Straße rechts abbiegen.

Die Strecke führt bald am Wasserwerk Flehe vorbei und entfernt sich zunehmend vom Rhein. Nach dem Wasserwerk geht es am Brückerbach und am Botanischen Garten vorbei bis zum Werstener Kreuz. Dort beginnt eine überraschende, nur selten und kurz unterbrochene Tour durch die Natur: Bis zum Schlosspark geht es durchs grüne Eller, das aus dem Mittelalter stammende und wiederholt umgebaute Schloss ist die nächste Sehenswürdigkeit dieser Route. Dahinter geht es nach rechts auf die Heidelberger und weiter auf die Deutzer Straße. Diese wird nach der Gesamtschule gekreuzt, denn dort geht es über die Straße "In der Elb" und den Hasseler Richtweg wieder in den Wald. Die Verlängerung des Kikwegs führt zum stressigsten Teil der Tour, dort geht es über eine Brücke (viele Treppenstufen!) über die Bahnstrecke.

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Jetzt ist der Unterbacher See nicht mehr weit. Direkt hinter der Brücke geht es rechts über die Straßen "Am Kleinforst" wieder ins Grüne. Der Campingplatz und das Strandbad Süd sind nun die Orientierungspunkte um sich von Westen dem See anzunähern - und um eine hübsche Möglichkeit zu finden, eine Pause zu machen. Anschließend geht es durch die Wälder, die in Düsseldorf nicht so berühmt wie der Aaper oder der Grafenberger Wald sind, aber ähnlich schön: den Hasseler und den Benrather Forst. Orientierungspunkte sind bei dieser Fahrt Richtung Süden der Hoxbach und der Parkplatz Schönenkamp, an dem der Wechsel vom Hasseler in den Benrather Forst stattfindet. Diesen kann man weit nach Süden durchqueren und hält sich dann scharf nach Westen. Über die Paulsmühlenstraße geht es wieder in den bebauten Teil der Stadt und zum Schloss Benrath. Dort muss die Tour noch nicht enden, denn sowohl das Gelände rund um das mehr als 200 Jahre alte Schloss des Kurfürsten Karl Theodor bietet ordentliche Fahrstrecken als auch der nun wieder nahe Rhein, an dem entlang es noch bis zur Stadtgrenze in Urdenbach weitergehen kann.

Da es aber auch bis zum Schloss schon eine beachtliche Strecke war, kann es durchaus empfehlenswert sein, am dortigen Bahnhof in die Züge zurück Richtung City zu steigen.

(RP)
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