Düsseldorf Erste Traglufthalle für Flüchtlinge aufgebaut
Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hat zur Unterbringung von Flüchtlingen eine Traglufthalle für monatlich 96.000 Euro angemietet. In der beheizbaren Unterkunft in Mörsenbroich ist Platz für 300 Menschen. In Garath entsteht ein weitere.
"Natürlich kann man nur hoffen, dass die Flüchtlinge sich hier sicher und wohl fühlen", sagt Hilde Beyer zum Aufbau der neuen Traglufthalle an der Sankt-Franziskus-Straße. Die Bürgerin hat jedoch auch Bedenken, dass der aufkommende Lärm der 300 Flüchtlinge die Wohnqualität der Anwohner einschränken könnte.
Dienstag präsentierten die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch und Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement die erste der beiden Traglufthallen, die in Düsseldorf aufgestellt werden. Die zweite entsteht gerade in Garath.
Man will damit 600 neuen Flüchtlingen, überwiegend Syrer, eine vorübergehende Bleibe bieten. Da Düsseldorf wöchentlich 150 neue Flüchtlingszuweisungen erhält, "haben wir Maßnahmen ergreifen müssen", erklärt Koch. Da Düsseldorf jedoch gut eingestellt sei, was Unterbringungen und Folgemaßnahmen angeht, "haben wir keine Bedenken, dass die große Aufgabe gelingen wird. Das können wir schaffen", führt sie weiter aus.
Der Vorteil der von Paranet Care Dome hergestellten Zelte liege in der kurzen Aufbauzeit und der guten Beheizbarkeit. Die einzelnen Schlafbereiche, die für 2 bis 8 Personen eingerichtet sind, werden durch Stellwände unterteilt. Es gibt einen Kinderspielbereich, eine Essensausgabe, sanitäre Anlagen, einen Krankenbereich, eine Lounge, Waschmaschinen, Fernseher mit arabischen Programmen und Internetanschlüsse.
Die Erstausstattung der Traglufthalle stammt von den Maltesern, die sich auch um die Versorgung und die Betreuung der Flüchtlinge kümmern. Unterstützt werden sie von ehrenamtlichen Helfern.
Zur Sicherheit muss sich jeder, der die Halle betritt oder auch verlässt, mit einer Chipkarte ausweisen. Lilienbecker erklärt jedoch, dass es bisher in Düsseldorf keine größeren Probleme gegeben habe, weder mit den Anwohnern noch zwischen den einzelnen Flüchtlingen.
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