Düsseldorf Der Medienhafen wächst weiter

Düsseldorf · An der Kesselstraße soll ein neuer Komplex nach einem Entwurf des Architekturbüros SOP entstehen. Auf dem Areal war ursprünglich die Manufaktur des Ex-Nürburgring-Investors Capricorn vorgesehen.

 So sollen die Bürogebäude an der Kesselstraße laut der Anlage für die Sitzung des Planungsauschusses aussehen.

So sollen die Bürogebäude an der Kesselstraße laut der Anlage für die Sitzung des Planungsauschusses aussehen.

Foto: SOP

Nach Jahren der Stagnation kommt jetzt doch Bewegung in den brachliegenden Teil des Hafens: Auf der Landzunge mit der Kesselstraße soll auf einer rund 12 000 Quadratmeter großen Fläche ein moderner Komplex nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architektenbüros Slapa Oberholz Pszczulny (SOP) entstehen.

Er sieht in zwei Bauabschnitten einen Campus mit zwei sechsgeschossigen Büro- und Geschäftshäusern sowie eine zweigeschossige Tiefgarage mit 570 Stellplätzen vor. Am kommenden Mittwoch steht die Bauvoranfrage im Planungsausschuss auf der Tagesordnung.

Ursprünglich war auf dem Areal die Manufaktur des Rennsport-Zulieferers Capricorn geplant, der zwischenzeitlich Investor beim Nürburgring war, dort aber aussteigen musste. Für zwei städtische Grundstücke von 1000 und 6000 Quadratmetern hatte Capricorn eine Kaufoption. Weil aber eine Kaufpreisfälligkeit verstrichen war, machte die Stadt von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch. Ein drittes Grundstück von 5000 Quadratmetern hat Capricorn-Chef Robertino Wild eigenen Angaben zufolge an die Immofinanz Group aus Wien verkauft.

Immofinanz hatte auch Wilds Anteil beim benachbarten Bauvorhaben an der Holzstraße übernommen - nach einem leicht veränderten Entwurf von Renzo Piano wird es bis Ende 2017 unter dem Namen Float entwickelt. Auch bei der Kesselstraße soll Immofinanz in den Startlöchern stehen, offiziell bestätigen will man das in Wien noch nicht. Man stehe in Ankaufverhandlungen, heißt es lediglich, und dass es neben den aktuellen Projekten Float und Carlsquartier weitere Pläne für Düsseldorf gebe.

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Der Entwurf sieht zwei Gebäude vor, die eine abgerundete Fassade haben. Der Grundriss ist tropfenförmig, erinnert an ein chinesisches Ying-Yang-Symbol. Zwischen den Gebäuden sind Freiflächen mit Aufenthaltszonen, Sitzgelegenheiten und Bäumen vorgesehen. Der Planungsausschuss muss deshalb darüber entscheiden, weil Befreiungen notwendig sind bei den Baugrenzen, der Gebäudehöhe und der Grundflächenzahl. Befreit werden muss auch bezüglich der festgesetzten Art der Nutzung im Bereich Sondergebiet/ Hafen. Die Stadtverwaltung hat diesbezüglich keine Bedenken, weil die künftige Nutzung der Gebäude für Bürozwecke der Festsetzung Gewerbegebiet entspricht und dies auch im näheren Umfeld (Franzius-/Holzstraße) genehmigt worden sei. Außerdem sei das Areal für eine hafenbezogene Nutzung nicht geeignet, weil es nicht direkt an ein Hafenbecken grenzt und keinen Anschluss an die Industriebahn habe.

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Foto: Christoph Reichwein

Zunächst sollen in einem ersten Bauabschnitt 30 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für 2100 Mitarbeiter entstehen. Das Investment soll bei rund 70 Millionen Euro liegen. In einem zweiten Schritt entstehen fast 10 000 Quadratmeter für weitere 700 Mitarbeiter. Wer einziehen wird, steht noch nicht abschließend fest. Mögliche Interessenten wären Telekom, Karstadt, aber auch das Reiseportal Trivago, das mit seiner Zentrale auch für einen Standort in Ratingen im Gespräch war.

(RP)
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