Düsseldorf Breiter Protest gegen "Dügida" geplant

Düsseldorf · Am Freitag sollen die ausländerfeindlichen Demonstrationen wieder beginnen. Dagegen hat sich ein großes Bündnis formiert. Erstmals gibt es eine Fahrrad-Demonstration. Oberbürgermeister Geisel spricht ein Grußwort.

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Foto: V.Weber

"Dügida" will am Freitag zurückkehren. Ab 19 Uhr zieht die ausländerfeindliche Demonstration durch die Innenstadt, erstmals auch vor das Verwaltungsgericht an der Bastionstraße. Ein breites Bündnis macht dagegen mobil. Die Anmelder erwarten 200 Teilnehmer bei "Dügida" und mehr als 1000 für die Gegendemonstrationen. Dies sind allerdings nur erste Schätzwerte. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wer protestiert gegen "Dügida"? Zum Protest rufen der Düsseldorfer Appell, das unter anderem von Parteien, Kirchen und DGB unterstützte Bündnis gegen Rechts, und das linke Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" gemeinsam auf. Auch andere Bündnisse sind dabei. "Gerade jetzt ist es wichtig, ein klares Zeichen zu setzen", sagt Henrike Tetz, evangelische Superintendentin und Sprecherin des "Appells". Einerseits gelte es, auf die Rückkehr von "Dügida" zu reagieren, andererseits wolle man ein Signal wegen des hohen Zustroms von Flüchtlingen setzen. Der Protest steht unter dem Motto: "In Düsseldorf ist kein Platz für Rassismus". Auch die Bezirksschülervertretung - ein Zusammenschluss der Schülervertretungen - mobilisiert für die Gegen-Demonstration und hat einen Aufruf gegen Rassismus veröffentlicht.

Was ist geplant? Ab 18 Uhr gibt es eine gemeinsame Kundgebung vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße. Eine halbe Stunde später startet von dort erstmals eine Fahrrad-Demonstration.

Welche Route läuft "Dügida"? Die Teilnehmer versammeln sich wieder vor dem Hauptbahnhof. Sie wollen über Karl- und Graf-Adolf-Straße zur Bastionstraße ziehen und vor dem Verwaltungsgericht demonstrieren; das hatte kürzlich eine Feststellungsklage von "Dügida"-Anmelderin Melanie Dittmer abgewiesen. Endpunkt von "Dügida" ist wieder der Hauptbahnhof.

Dügida in Düsseldorf: Gegendemonstranten in der Überzahl
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Teilnehmerschwund bei dritter"Dügida"-Demo in Düsseldorf

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Foto: dpa, fpt

Welchen Weg nimmt die Fahrrad-Gegendemonstration? Sie hat eine längere Route durch die Stadt gewählt und verläuft zunächst, wie in der Grafik dargestellt, über Ost- und Tonhallenstraße und dann weiter bis zur Maximilian-Weyhe-Allee, bis zum Burgplatz, anschließend die Rheinuferpromenade entlang und zur Kasernenstraße. Dort gibt es gegen 19.15 Uhr eine Zwischenkundgebung am Gedenkort für die Große Synagoge. Dort spricht Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), außerdem wird ein Grußwort der jüdischen Gemeinde verlesen. Der Rückweg führt über die Graf-Adolf-Straße - und damit über einen Teil der Strecke, die auch "Dügida" an diesem Abend zeitversetzt läuft. Die Polizei hat angekündigt, die Gruppen zu trennen.

Welche Einschränkungen für den Verkehr sind zu erwarten? Die Polizei will durch ein "flexibles Sperrmodell" die Behinderungen für Autofahrer so gering wie möglich halten. Die Rheinbahn hofft auf geregelten Straßenbahn-Verkehr. Am Freitagabend ist aber auf jeden Fall mit Einschränkungen rund um den Hauptbahnhof zu rechnen.

Wie geht es weiter? "Dügida" will im Vier-Wochen-Rhythmus wiederkommen und hat bereits drei weitere Termine angemeldet. Allerdings war der Zulauf für die Demonstrationen im Frühjahr sehr gering - es ist fraglich, wie lange die Gruppe diesmal durchhält. Vom Zuspruch für "Dügida" will auch das Gegen-Bündnis sein weiteres Vorgehen abhängig machen. Man wolle "Dügida" durch zu große Aktionen nicht unnötig aufwerten, heißt es. Das linke Bündnis kündigt aber an, auf jeden Fall weiter Demonstrationen anzumelden.

(arl)
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