Düsseldorf Düsseldorf bei E-Mobilität auf Platz fünf

Düsseldorf · Exakt 257 Elektroautos gibt es in Düsseldorf bereits. Stadtwerke und andere Unternehmen treiben den Ausbau von Ladestationen massiv voran. Bislang sind die Ladevorgänge in der Regel kostenlos.

 Ein vollelektrischer BMW i3 des Carsharing-Anbieters Drivenow. Im Herbst soll auch in Düsseldorf eine Flotte starten.

Ein vollelektrischer BMW i3 des Carsharing-Anbieters Drivenow. Im Herbst soll auch in Düsseldorf eine Flotte starten.

Foto: Drivenow

Eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt: Düsseldorf liegt beim Thema Elektromobilität weit vorn. Gemessen an der Zahl der Ladestationen für Elektroautos landet die NRW-Landeshauptstadt auf Platz fünf der deutschen Städte. Auf den vorderen Rängen lagen zum Zeitpunkt der Erhebung im April die Auto-Metropole Stuttgart (384) und die wesentlich größeren Stadtstaaten Berlin (247) und Hamburg (236).

Betrachtet man die Zahlen der Stadtwerke Düsseldorf, dann hat Düsseldorf aber in den letzten Monaten aufgeholt. "In Düsseldorf gibt es zum heutigen Stand 50 Ladestationen für Elektroautos allein von den Stadtwerken", sagt Rolf Dollase, Pressesprecher der Stadtwerke Düsseldorf, auf Anfrage. 40 davon befänden sich im öffentlichen Raum. Fünf sind auf halböffentlichen Flächen, wie etwa der Tiefgarage der Schadow Arkaden. Weitere fünf stehen auf privaten Grundstücken, etwa auf den Geländen von Firmen, die eine Flotte von Elektroautos betreiben (Henkel etc.). Auch andere Firmen bieten solche Ladesäulen. Acht Stück betreibt etwa der Essener Energiekonzern RWE in Düsseldorf. Eine davon wird in Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Aldi Süd in Rath betrieben. Kunden können dort ihr Elektroauto oder -fahrrad eine Stunde lang kostenlos aufladen. "Wir als Stadtwerke wollen in den kommenden Monaten die Zahl der Ladestationen um weitere 20 steigern. Dabei denken wir auch über Schnell-Ladesäulen nach", sagt Dollase.

Wer an den Säulen der Stadtwerke sein E-Fahrzeug laden möchte, braucht eine Karte mit einem RFID-Funkchip. Damit identifiziert er sich an der Ladestation. Bislang ist sowohl die Chipkarte als auch der Strom, der auf die Batterie geladen wird, kostenlos für Endkunden. Der Awista entstehen dadurch bei einem durchschnittlichen Ladevorgang Kosten von gut vier Euro.

Laut Zahlen der Stadtverwaltung gibt es in Düsseldorf heute exakt 257 Elektroautos und weitere rund 1100 Hybridfahrzeuge werden geschätzt. Drivenow, die Carsharing-Tochter von BMW und Sixt, nimmt jetzt die ersten 100 vollelektrischen BMW i3 in die Flotte auf. Zunächst werden 40 BMW i3 in Berlin und jeweils 30 Fahrzeuge in Hamburg und München eingesetzt. Ein weiterer Ausbau der i3-Flotte ist für den Herbst geplant. Dann soll der Stromer auch in Düsseldorf aufgenommen werden. Wie viele Fahrzeuge eingesetzt werden, teilte Drivenow noch nicht mit.

Die Stadt Düsseldorf selbst besitzt eine Flotte von elf Elektrofahrzeugen. Seit etwa zwei Wochen stehen diese nicht mehr nur einzelnen Ämtern zur Verfügung, sondern sollen in einem Pool von mehreren Behörden genutzt werden. Das soll vor allem die Wirtschaftlichkeit erhöhen und den Umweltschutz stärken. Der Flughafen Düsseldorf hat Anfang Juli vier Elektroautos (E-Golfs) von Volkswagen in seine Flotte für den Einsatz auf dem Flughafengelände genommen. Bis 2020 soll die Zahl auf 30 steigen.

Geht es nach dem Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus, könnte am Flughafen noch mehr Elektromobilität einziehen. "Ich wünsche mir, dass der Airport auch elektrische Schlepper einsetzt, um die Flugzeuge vom Terminal zu schieben", sagt Rimkus (SPD), der auch stellvertretender Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist. Außerdem fordert er einen verstärkten Einsatz von Elektrobussen bei der Düsseldorfer Rheinbahn und mehr E-Fahrzeuge bei den städtischen Töchtern wie etwa Awista, Stadtentwässerung und bei der Stadtsparkasse Düsseldorf.

(RP)
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