Haltestellen in Düsseldorf Bahn bekommt schmuddelige S-Bahnhöfe nicht in den Griff

Düsseldorf · Die S-Bahnhöfe in Düsseldorf haben in der jüngsten Untersuchung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) noch schlechter abgeschnitten als im Vorjahr. Oberbilk und Wehrhahn sehen besonders schlimm aus.

Düsseldorf: Die S-Bahnhöfe Oberbilk und Wehrhahn
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Düsseldorfs Schmuddel-S-Bahnhöfe Oberbilk und Wehrhahn

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Elf Stationen erhielten für 2017 die schlechteste mögliche Bewertung "nicht akzeptabel". Ein Überblick über die wichtigsten Punkte.

Der schlechteste S-Bahnhof Die schlechteste Gesamtbewertung der Stadt erhielt der S-Bahnhof Oberbilk, der auch in den vergangenen Jahren ganz unten stand - über die Bewertungskriterien Sauberkeit, Funktion und Graffiti-Verschmutzung hinweg. Ein Besuch am Morgen zeigt, dass die Tester nicht zu streng waren. Die Graffiti bedecken quasi den kompletten Bahnhof an der Mitsubishi Electric Halle, vom Eingangsbereich über den funzelig beleuchteten Zugang bis hinauf aufs Gleis.

Stationsbericht des VRR 2017: die schlechtesten Stationen
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VRR-Haltestellen mit "nicht akzeptablem Erscheinungsbild"

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Auch der Fahrkartenautomat - bei unserem Besuch funktioniert er - ist beschmiert und unappetitlich anzufassen, das Display aber lesbar. Schon am Vormittag gegen halb neun quillt der Mülleimer über, ist offensichtlich an diesem Morgen nicht geleert worden. Benutzte Pappbecher fliegen herum, in den Wartehäuschen liegen ein halbvoller Pizzakarton auf dem Boden, leere Trinkpäckchen und Flaschen auf den Sitzen.

"Ich fahre von hier zur Arbeit und manchmal meine Kinder abholen", sagt Pendler Kevin Müller. "Denen muss ich oft verbieten, sich irgendwohin zu setzen, wenn es zu schmutzig ist." Ärgerlich findet er auch die ausgefallenen Fahrgastinformationen an den Gleisen, die in den Bereich Funktion fallen: "Vielleicht ist die Reparatur zu teuer", sagt der Düsseldorfer.

Nicht akzeptabel Die unterste mögliche Gesamtbewertung erhielten auch Bilk, Eller-Süd, Flingern, Hamm, Rath, Völklinger Straße (alle gegenüber 2016 verschlechtert), Eller-Mitte, Friedrichstadt, Rath-Mitte und Wehrhahn (alle schon 2016 nicht akzeptabel). Am Wehrhahn fehlen beim Stations-Schriftzug die Buchstaben W-a-h-n, die vielleicht nun jemand zuhause als Deko nutzt.

Wie in Oberbilk fallen die Kritzeleien auf: Ob unten am Bahnsteig oder oben am Zugang, Wände, Treppen, Häuschen und Scheiben sind voll mit Graffiti. Müll liegt nicht nur auf den Gleisen, sondern auch in den Ecken neben der Treppe und auf dem Bahnsteig. Die Rolltreppe quietscht hörbar. "Sauber ist es hier nicht", sagt Fahrgast Martin Fikus, "und ein bisschen viel Gekritzel." Die S-Bahnstationen in NRW sähen für ihn aber alle mehr oder weniger gleich aus, fügt er hinzu.

Noch akzeptabel Ein noch akzeptables Erscheinungsbild bescheinigen die Tester des VRR den Düsseldorfer Stationen Angermund, Eller, Garath, Zoo, Hellerhof, Reisholz sowie Volksgarten.

Akzeptabel Keine großen Mängel fanden die Tester am Hauptbahnhof, den S-Bahnstationen am Flughafen, an der kürzlich sanierten Station in Derendorf sowie in Benrath.

Reaktion Ein Sprecher der Deutschen Bahn räumte auf Anfrage unserer Redaktion ein, dass die Düsseldorfer Bahnhöfe besonders schlecht abschnitten. Dies habe auch mit dem großen Augenmerk zu tun, das bei dem Test auf Graffiti gelegt wurde. "Da sind Bahnhöfe in NRW zusammen mit Berlin leider besonders stark betroffen." Vandalismus- und Graffitischäden summierten sich 2016 in NRW demnach auf zwei Millionen Euro. Das sei auch ein Grund, warum einige erst in den vergangenen Jahren sanierte Stationen jetzt schon wieder schlecht bewertet seien: "Die sind schon wieder vollgeschmiert."

Für einige Stationen, die diesmal schlecht abschnitten, waren eigentlich für 2017 besondere Anstrengungen angekündigt worden - etwa in Friedrichstadt und Eller-Mitte. Die Station Hellerhof, die ebenfalls auf der Liste stand, hat sich zum Vorjahr immerhin tatsächlich auf "noch akzeptabel" verbessert.

Tester besuchten Stationen viermal

Der Test Die VRR-Tester haben 2017 die Bahnhöfe jeweils viermal begangen - jeweils Zugangs- und Bahnsteigbereich. Getestet wurden 296 Stationen.

Kriterien Bewertet wurden die Verschmutzung durch Graffiti, die Sauberkeit und die Funktion von Ausstattungselementen wie Aufzügen, Sitzgruppen und Schildern.

(RP)
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