Düsseldorf Düsseldorf auf Platz 1 bei Investitionen

Düsseldorf · Düsseldorf war 2014 die erfolgreichste Stadt Deutschlands bei ausländischen Direktinvestitionen. Im europäischen Vergleich liegt die Landeshauptstadt laut einer Studie von Ernst & Young auf Platz drei hinter London und Paris.

 Der chinesische Textilhersteller Foshan Oumeiao Clothing investierte 2014 in den Motorrad-Zubehör-Händler Hein Gericke und schuf 130 Jobs.

Der chinesische Textilhersteller Foshan Oumeiao Clothing investierte 2014 in den Motorrad-Zubehör-Händler Hein Gericke und schuf 130 Jobs.

Foto: Salzburg

Von den bundesweit 934 getätigten ausländischen Investments im Jahr 2014 gingen 251 nach Nordrhein-Westfalen, davon allein 103 direkt nach Düsseldorf. Berlin liegt mit 80 Projekten auf Platz 2, auf den Plätzen 3 und 4 folgen Frankfurt (69) und München (39), so das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Im europäischen Vergleich liegt die Landeshauptstadt auf Platz drei hinter London und Paris. Bei den Metropolregionen, Großstädte inklusive ihrer Ballungsräume, konnte die Region Düsseldorf 163 Investitionen anziehen - so viele, dass es für den zweiten Platz hinter dem Großraum London (383 Investitionsprojekte) reichte. Damit ließ Düsseldorf sogar den Großraum Paris/ Ile de France (159 Projekte) hinter sich.

2014 war die Ansiedlung von Unternehmen aus China sprunghaft angestiegen, da mit der Eröffnung des Generalkonsulats der Volksrepublik China in Düsseldorf und durch den Besuch des Staatspräsidenten Xi in der Landeshauptstadt die Stellung von NRW und Düsseldorf als Zielregion chinesischer Investments auch seitens der chinesischen Regierung unterstrichen wurde. Bei seinem Besuch in Düsseldorf im Dezember 2015 betonte der chinesische Außenminister Wang die Bedeutung der Region Düsseldorf als westliches Ende der "One-Belt/One-Road-Initiative" der chinesischen Regierung. So stammen die beiden größten Investitionen laut Ernst & Young aus dem Reich der Mitte. Das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei erweiterte seine Zentrale in Heerdt. Allein im Berichtsjahr 2014 wurden 350 neue Stellen in Düsseldorf geschaffen. Nummer zwei bei den Investitionen in der Stadt ist der chinesische Konzern Foshan Oumeiao Clothing. Der chinesische Hersteller von Funktions- und Sportbekleidung hat sich beim Düsseldorfer Motorrad-Zubehörhändler Hein Gericke eingekauft. Laut Ernst & Young hat das der Stadt 130 Jobs gebracht. Auf Platz Nummer drei der ausländischen Direktinvestitionen liegt das Luxemburger Unternehmen International AutomotiveComponents (Automobilzulieferer), es brachte Düsseldorf 100 neue Arbeitsplätze. Die elf größten Investoren 2014 allein schufen in der Landeshauptstadt Düsseldorf mehr als 800 neue Jobs, vor allem im IT-und Mobilfunkbereich.

Die Daten über die Direktinvestitionen in Deutschland im Jahr 2014 beruhen auf dem European Investment Monitor der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einer Erhebung ausländischer Direktinvestitionsprojekte, die Betriebsstätten und/oder Arbeitsplätze geschaffen haben. Nicht berücksichtigt wurden Fusionen und Übernahmen. Ergänzend wurden 808 Führungskräfte international tätiger Unternehmen (Vorstands-/Geschäftsführungsebene) telefonisch zur Attraktivität europäischer Städte befragt. Zusätzlich wurden 202 Manager inter-national tätiger Unternehmen detailliert zum Investitionsstandort Deutschland befragt. Die Interviews wurden im Februar und März 2015 von einem französischen Marktforschungsinstitut durchgeführt.

Die Studie bestätigt die konstant hohe Attraktivität Düsseldorfs für internationale Unternehmen. Düsseldorf liegt seit mehreren Jahren in der Spitzengruppe der Zielregionen für internationale Investoren in Deutschland (2011: 1. Platz, 2012: 2. Platz, 2013: 1. Platz, 2014: 1. Platz).

Die Stadt verweist bei den Ergebnissen auf ihre Wirtschaftsförderungsaktivitäten. So trage das Amt für Wirtschaftsförderung unter ihrem Chef Uwe Kerkmann den Auslandsinvestoren besonders mit dem China-Kompetenzzentrum und dem Japan Desk Rechnung. Darüber hinaus kümmere sich ein Team erfahrender Länderspezialisten um andere Quellmärkte.

(tb.)
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