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Düsseldorf · Seit mehr als einem Jahr schwelt an der Heinrich-Heine-Universität ein Streit um die künftige Rolle der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB). Jetzt ist er entschieden: Irmgard Siebert, seit 17 Jahren Leiterin der mehrfach ausgezeichneten ULB, gibt zum Jahresende ihren Job auf und widmet sich bibliotheks- und wissenschaftshistorischen Forschungen. Das bestätigt die Uni auf Anfrage. Die Stelle der ULB-Leitung wird ausgeschrieben.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Der Konflikt um die ULB hatte sich zugespitzt, weil das Rektorat der Hochschule den Spardruck, unter dem die Universität steht, mit einer Neuausrichtung der Bibliothek verbunden hatte. Dafür wurde ein strukturierter Prozess des Wandels begonnen, an dem sich Siebert aber gleich zu Beginn nicht beteiligte. Die ULB-Chefin, die in Marburg Germanistik studiert hat und danach zunächst in Essen tätig gewesen war, blieb wichtigen Sitzungen fern. Die leitende Bibliotheksdirektorin hatte eine andere Auffassung von ihrer Aufgabe und war selbstbewusst, schließlich hat die ULB in den letzten Jahren im bundesweiten Ranking bedeutender Bibliotheken immer wieder einen Spitzenplatz belegt. Die Leitung der Hochschule hält jedoch an ihren Zielen fest: Die ULB soll sich stärker als Serviceeinrichtung für Studierende und Forschende verstehen. Gleichzeitig muss gespart werden. Von den 132 Stellen sollen 25 abgebaut werden, die Mitarbeiter an anderer Stelle eingesetzt werden. Dies geschehe ohne Entlassungen innerhalb der nächsten zehn Jahre, hatte vor Jahresfrist Stefan Süß, Prorektor für Studienqualität und Personalmanagement, erklärt. Entlassungen gebe es nicht. Die Personalausstattung der ULB wurde als überdurchschnittlich bezeichnet, Süß nannte eine Quote von 120 Prozent.

Uwe-Jens Ruhnau

(RP)
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