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Düsseldorf · Dass eine CDU-Politikerin den Beitrag eines AfD-Politikers auf Facebook teilt, ist ungewöhnlich und stößt bei den wenigsten Menschen auf Verständnis. Das musste am Wochenende Sylvia Pantel erfahren. Die Bundestagsabgeordnete hatte den Beitrag von David Eckert, AfD-Landtagskandidat im Wahlkreis Düsseldorf III, geteilt, der einen dreieinhalb Jahre alten Artikel der Zeitung "Die Welt" über die Pädophilie-Debatte bei den Grünen gepostet hatte.

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Foto: Endermann Andreas

Sylvia Pantel fing sich damit Kritik von verschiedenen Facebook-Nutzern ein. Ihr wurde vorgeworfen, dem AfD-Kandidaten durch das Teilen des Beitrages eine Plattform zu bieten und mit ihrem Verhalten "das unreflektierte Niveau von Frau Steinbach" (Erika Steinbach, umstrittene ehemalige CDU-Abgeordnete, d. Red.) erreicht zu haben.

Auffällig dabei: Scharfe Kritik kam nicht nur von Anhängern anderer Parteien, auch Nutzer, deren Profilbilder ihre Nähe zur CDU deutlich machen, zeigten sich verärgert.

Am Montag teilte Pantel mit, dass sie zwar den "Welt"-Artikel teilen wollte, nicht aber den Post von David Eckert: "Das habe ich technisch nicht so versiert gemacht." Die Kritik der Nutzer bezüglich der AfD und des Kandidaten könne sie daher auch verstehen. "Ich kenne den Herren nicht und ich teile seine politische Einschätzung bestimmt nicht", sagte Pantel. Es sei der Politikerin bei dem Beitrag lediglich um das Thema Pädophilie gegangen: "Ich dachte, das hätte ich erklärt, dass es nur um den Artikel ging."

Sylvia Pantel zog vor vier Jahren das erste Mal in den Bundestag ein, sie gewann das Direktmandat im Düsseldorfer Süden. Auf solch einen Erfolg ist sie im September wieder angewiesen, ihr Listenplatz wird vermutlich nicht reichen, um es erneut in den Bundestag zu schaffen.

Lisa Schrader

(RP)
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