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Düsseldorf · Nein, er hat noch nicht bereut, dass er im Herbst 2015 dem Insolvenzverwalter der Hermes GmbH & Cie. die alte Fabrik an der Fringsstraße abgekauft hat. Aber bislang hat die Neuerwerbung dem Kölner Immobilienexperten Markus Mertens auch wenig Grund zur Freude gebracht. Seine Idee, die über 100-jährige, burgähnliche Fabrik teilweise zu erhalten und in ein modernes Logistikzentrum zu integrieren, haben Brandstifter schon in den ersten Wochen nach dem Kauf zunichtegemacht. Zigtausende Euro hat er in die Sicherung des nun wertlosen Gebäudes investiert, und doch haben sich Eindringlinge immer wieder Zugang verschafft.

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Foto: Ralph Matzerath

Das Schlimmste aber, sagt Mertens, seien die blutigen Tragödien. Seit dem Wochenende schwebt ein 16-Jähriger in Lebensgefahr, der bei einem nächtlichen Ausflug in die Ruine acht Meter tief gestürzt war. Vor einem Jahr war ein 15-Jähriger nicht weit davon abgestürzt. Und ein psychisch kranker Jugendlicher hat in der alten Fabrik ein Mädchen getötet. Nichts davon, weiß der Investor, hätte er verhindern können. Auch wenn er schon nach dem Unfall vor einem Jahr gehofft hatte, den Erbpachtvertrag mit den Neuss-Düsseldorfer-Häfen ganz schnell unterzeichnen und mit dem Abriss beginnen zu können. Immerhin: Vergangenen Freitag sei der Vertrag in eine finale Form gebracht worden. Deshalb rechnet Mertens nun fest mit der Unterschrift im Mai. Und nicht zuletzt aufgrund der Brisanz geht er auch davon aus, dass die bereits im November beantragte Abrissgenehmigung schnell erteilt wird. Die bereits eingeholten Angebote will er jedenfalls nicht nur nach Preis, sondern auch nach Tempo auswerten. Damit noch im Mai der Abriss der gefährlichen Ruine beginnen kann.

Stefani Geilhausen

(RP)
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