Düsseldorf 64 Prozent für neue Kämmerin Dorothee Schneider

Düsseldorf · Die Finanzen der Stadt Düsseldorf liegen künftig in den Händen einer Frau: In geheimer Abstimmung hat der Stadtrat der Landeshauptstadt am Donnerstag mit klarer Mehrheit für Dorothee Schneider (SPD) als neue Beigeordnete gestimmt.

 Der Stadtrat stimmte mit klarer Mehrheit für Dorothee Schneider (SPD).

Der Stadtrat stimmte mit klarer Mehrheit für Dorothee Schneider (SPD).

Foto: Anne Orthen

Mindestens eine Stimme hatte sie aus den Reihen der CDU bekommen. Die Oppositionsfraktion hatte zuvor angekündigt, geschlossen gegen Schneider zu stimmen.

Die 54-Jährige soll das Amt voraussichtlich zum 1. Oktober antreten. Dann wird Kämmerer Manfred Abrahams (CDU) in den Vorstand der Stadtwerke wechseln. Schneider leitet seit 2012 die Kämmerei im Kölner Rathaus, zuvor leitete sie den Referenten-Stab im Büro des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roter (SPD) und war Referentin für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Die studierte Architektin arbeitet zudem an einem Forschungsprojekt zu nachhaltiger Finanzpolitik und war sechs Jahre Dozentin an der Fachhochschule Köln.

Schneider erhielt eine breitere Mehrheit als zu erwarten war. CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt hatte sie nach ihrer Vorstellung bei den Christdemokraten als nicht ausreichend qualifiziert bezeichnet und angekündigt, dass seine Fraktion geschlossen gegen sie stimmen werde. Am Ende erhielt sie jedoch nur 24 Nein-Stimmen.

Die CDU war mit 30 Ratsleuten im Stadtrat vertreten. Bei 51 Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen muss mindestens ein Christdemokrat für sie gestimmt haben. Ob fünf weitere sich enthalten haben oder ebenfalls mit Ja gestimmt haben, ist wegen der geheimen Wahl nicht gesichert nachzuvollziehen. Allerdings hatten die Linke mit vier Mitgliedern und ein AfD-Ratsherr angekündigt, sich zu enthalten. In jedem Fall hat Gutt jedoch nicht die angekündigte Einheit der Fraktion hinter sich.

Bei weiteren Wahlgängen wurde Helga Stulgies (Grüne) an ihrem Geburtstag mit 75 Stimmen bei fünf Enthaltungen für weitere acht Jahre als Umweltdezernentin wiedergewählt, der Beigeordnete Burkhard Hintzsche (SPD) wurde mit 76 Stimmen bei vier Enthaltungen als Stadtdirektor bestellt.

(dr)
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